Endlich, nach über 20 Jahren in Norwegen, haben wir zum ersten Mal Nordlicht „in echt“ gesehen: Seit letztem Sonntag gab es an mehreren Tagen teilweise kräftiges Nordlicht auch in Südnorwegen zu beobachten!
Verkehrschaos am Tungenes Fyr!
Speziell Tania ist schon seit längerem auf der Nordlichtjagd. Sie hat sich auf dem Handy mehrere Nordlicht-Warnapps installiert und ist Mitglied in einer Facebook-Gruppe, deren Mitglieder sich über Neuigkeiten rund um Nordlicht in Stavanger austauschen. Wir sind bei positiven Vorhersagen schon ein paar Mal mit dem Auto an dunkle Orte gefahren und haben uns die Nacht um die Ohren geschlagen und auf Nordlichter gewartet, doch bisher hatten wir kein Glück.
Theoretisch kann man auch in Südnorwegen mehrmals im Jahr Nordlichter beobachten, allerdings macht uns das Wetter an der Westküste häufig einen Strich durch die Rechnung – wolkenlos sollte der Himmel schon sein, um Nordlichter sehen zu können.
Noch etwas schwach: Nordlichtschimmer
Diese Woche hat offenbar alles gepasst: Seit Sonntag haben wir stabiles Hochdruckwetter mit viel Sonne am Tag und klarem Himmel bei Nacht. Schon am Sonntagabend trudelten in Tanias Facebook-Gruppe die ersten Nordlicht-Fotos ein. Ich hatte da aber schon mein drittes Glas unseres neunprozentigen Baltic Porters in der Hand und konnte daher nicht mehr Auto fahren, und aus der hell erleuchteten Stadt muss man schon raus, um Nordlichter sehen zu können.
Nordlicht
Umso mehr hofften wir auf den Montag. Und tatsächlich, die Vorhersagen sahen gut aus, so dass wir uns gegen halb neun mit Stativ und Kamera bewaffnet auf den Weg zum Tungenes Fyr machten, einem Leuchtturm an der Nordsee, ca. 15 km von Stavanger gelegen. Dort trafen wir auf mehrere hundert Gleichgesinnte. Der Parkplatz war längst voll; überall parkten Autos an den Straßenrändern, in Grundstückseinfahrten und wo es sonst irgendwie passte. Wir mussten daher ein gutes Stück zu Fuß gehen, ehe wir am Leuchtturm ankamen.
Nordlicht
Und wo war nun das Nordlicht? Tja, zunächst war es eigentlich kaum zu sehen – man hätte es auch für Nebelschwaden oder Wolken halten können. Aber die Sensoren unserer Kameras „sahen“ etwas anderes – nach mehreren Sekunden Belichtungszeit zeigte sich ein deutlich grüner Schleier auf den Fotos. Im Laufe der Zeit wurde das Nordlicht aber wesentlich kräftiger, so dass man es leicht mit dem bloßen Auge erkennen konnte.
Leuchtturm Tungenes Fyr bei Nordlichtnacht
Als wir uns gegen 22 Uhr wieder auf dem Nachhauseweg machten, konnte man das Nordlicht sogar von der hell erleuchteten Straße aus erkennen. Und immer noch kamen uns massenweise Nordlichtsüchtige entgegen.
Verkehrschaos am Tungenes Fyr!Selbst bei Straßenbeleuchtung ist das Nordlicht gut zu erkennen
Es ist eine Weile her, seit wir hier etwas von uns geschrieben haben. Der Herbst verging aber auch allzu schnell, und schon steht wieder Weihnachten vor der Tür. Hier kommt nun ein kleiner Abriss über die DInge, mit denen wir uns im Herbst befasst haben
Arbeits-/Gästezimmer
Alles musste raus: Arbeitszimmer
Nachdem wir bereits Tanias Werkstatt, Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche fertig renoviert haben stand als nächstes Zimmer unser Arbeitszimmer, das in Zukunft auch als Gästezimmer dient, auf dem Programm. Dieses Zimmer hat es in sich, im wahrsten Sinner des Wortes – viele Regale und Schränke mussten ausgeräumt werden, ehe wir die Möbel demontieren konnten. Die Arbeit an sich – Malen von Wänden und Decke sowie Reinigen und Ölen des Fußbodens – ging relativ schnell von der Hand da wir hier keine Holzvertäfelung an Wänden und Decke haben.
Passt: Gästebett im Auto
Als neues Möbelstück kam am Ende, nachdem ansonsten alles fertig war, ein neues Schlafsofa ins Zimmer. Wir hatten es bei einem Möbelhändler in Stavanger bestellt und hatten uns dafür entschieden, es selbst von dessen Lager abzuholen. Wir waren gespannt, ob das Teil in unser Auto passen würde; ging alles gut – ein paar Polster mussten wir aus dem Karton nehmen und einzeln verstauen.
Gästesofa
Beim Verstauen des Sofas im Auto fiel uns schon auf, dass das größte Paket ganz schön schwer war. Beim Einladen wurden wir noch tatkräftig von einem Angestellten des Möbelhändlers unterstützt, aber der war natürlich beim Ausladen nicht dabei. Nur mit Mühe konnten wir das Paket ins Haus wuppen, wobei wir mit dem Wetter Glück hatten, denn wir erwischten gerade eine kurze Periode des Tages, wo es nicht regnete.
Gästebett
Anhand eines Etikettes auf dem Paket konnten wir feststellen, dass es 85 kg schwer war. Nun mussten wir dieses Teil nur noch in die erste Etage bekommen. Irgendwie haben wir es geschafft – Stück für Stück, Stufe für Stufe. Wir mussten wirklich alles geben! Wir sind uns ziemlich sicher, dass dieses Schlafsofa recht lange dort bleiben wird, wo es jetzt ist!
Kornølfestival
Erhitzen des Brauwassers im Kupferkessel
Herbst ist die Jahreszeit der Bierfestivals. In diesem Jahr reisten wir zusammen mit weiteren ca. 20 Heimbrauschiedsrichtern zu einem speziellen Festival, dem norwegischen Kornølfestival (Kornbierfestival). Hier gibt es ausschließlich Biere, die nach traditioneller, norwegischer Brauart gebraut wurden. Dabei geht es um spezielle Zutaten wie z.B. Rauchmalz, Wacholder, spezieller Hefe, oder einem speziellen Brauverfahren. Beim Brauverfahren sticht vor allem das Rohbier (råøl oder kornøl) heraus; hier wird nämlich überraschenderweise auf das Kochen der Würze verzichtet. Würzekochen macht man beim „normalen“ Bierbrauen aus folgenden Gründen:
Die Würze wird dabei desinfiziert, das heißt, dass unerwünschte Mikroorganismen absterben
Beim Kochen wird der Würze Bitterhopfen hinzugegeben, der für die Bitterkeit sorgt
Unerwünschte Aromakomponenten werden „verdampft“
Proteine sammeln sich und können abgesondert werden
Maischen im Holzbottich
Und auf all das verzichten die Brauer von Rohbier. Dennoch kommen am Ende gut trinkbare Biere aus der Brauerei, die allerdings nicht besonders lange haltbar sind. Wir hatten die Gelegenheit, beim Brauen eines solchen Bieres auf einem Bauernhof dabei zu sein.
Abends ging es dann in die örtliche Mehrzweckhalle zum eigentlichen Festival, wo rund fünfzig verschiedene Biere probiert und bewertet werden konnten.
Smalahove
Ein Topf gefüllt mit Schafskopfhälften
Smala-was? Smalahove heißt nichts anderes als Schafskopf und wird traditionell in Westnorwegen gegessen. Im November hat die lokale Abteilung von Norbrygg, dem norwegischen Heimbrauverein, zum Smalahove-Essen eingeladen, und wir waren mit dabei.
Genaugenommen handelt es sich bei den Schafsköpfen um Kopfhälften, und das Gehirn ist auch nicht mit dabei. Die Schafsköpfe werden häufig geräuchert und dann gekocht. Und dann bekommt man sie auf den Teller, zusammen mit Kartoffeln und Wurzeln, beispielsweise. Nicht fehlen darf dabei Aquavit, und Bier geht sowieso gut dazu.
Besonders spannend ist das Auge: Die Linse sollte man vor dem Verzehr entfernen da sie nicht besonders gut schmeckt. Der Rest ist dann nur Muskel- und Fettgewebe. Insgesamt schmeckte uns das Essen sehr gut – das Fleisch ist äußerst zart. Zugegeben, der Anblick ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir sind im nächsten Jahr bestimmt wieder mit dabei!
Smalahove – und los geht’s! Wichtigstes Zubehör im Hintergrund: AquavitUnd fertich!
Das recht gute Wetter der letzten Wochen haben wir genutzt, um draußen am Haus hier und da noch ein bisschen Farbe zu verteilen.
Grundmauer in „wolkengrau“
Als erstes haben wir uns die Grundmauer vorgenommen. Im Zuge der Renovierung wurde einiges ausgebessert oder kam neu hinzu, wie die Treppe im Eingangsbereich, so dass ein neuer Anstrich nötig war. Bisher war die Grundmauer weiß, wie der Rest des Hauses, jetzt haben wir uns aber für die Farbe „wolkengrau“ entschieden, passend zur hier vorherrschenden Farbe des Himmels.
Sauberere Sache: Frisch gestrichener Zaun
Unser Metallzaun sowie die dazugehörigen Pfeiler und der Sockel sahen seit geraumer Zeit auch recht traurig aus. In einer Hau-Ruck-Aktion (Regen war angekündigt) haben wir den Zaun an einem Wochenende komplett überholt: zunächst alte Farbe und Rost entfernt, dann zweimal gestrichen.
Am vergangenen Wochenende haben wir uns um den gemauerten Sockel und die Pfeiler gekümmert. Hier musste noch ein bisschen Putz erneuert werden, ehe wir neue Farbe im Farbton „Baumwolle“ auftragen konnten.
Letztes Finish: Übermalen der Nagelköpfe
Vergangene Woche war auch der Maler da, der unser Haus noch einmal gestrichen hat. Die einzelnen Bretter der Holzverkleidung wurden ja schon vor der Montage gestrichen, nun kam noch ein Topanstrich hinzu. Jetzt sieht man auch die grauen Nagelköpfe nicht mehr so deutlich. Genau diese hat Tania noch einmal extra übergemalt.
Nach acht Monaten wieder mit Hausnummer dank neuem Emailleschild
So, nun sind wir draußen fürs Erste fertig, so dass wir unser neues Emailleschild anschrauben konnten!
Lange Zeit war unklar, ob wir in diesem Jahr verreisen können: Unser Haus muss nach der Renovierung außen noch einmal gestrichen werden, und der Maler hatte sich für Juli/August angekündigt. Nun wird er wohl erst im August Zeit haben – wegen schlechten Wetters verzögert sich vieles. Daher haben wir kurzfristig eine Fähre gebucht und sind mit Tandem und Zelt nach Dänemark gefahren. Den Norden Jütlands kennen wir schon recht gut von früheren Radtouren, aber dennoch gibt es ein paar Ecken, die wir noch nicht gesehen haben.
Verdient: Kühles Bier nach einer kräftezehrenden Tour
Bereits am ersten Tag auf der Tour von Hirtshals nach Skagen hatten wir kräftigen, böigen Wind schräg von vorn. Die offene Dünenlandschaft im Norden Jütlands bot wenig Deckung, und unser vollbepacktes Tandem ist mit Radtaschen und Anhänger nicht gerade windschnittig. Aber wenigstens schien die Sonne – immerhin etwas. Tags zuvor bei der Abreise in Stavanger mussten wir die rund 20 km bis zum Fähranleger bei 14 Grad und Sprühregen zurücklegen.
In Skagen lockte uns Skagens Bryghus, die dortige Gasthausbrauerei, mit seinem reichhaltigen Angebot.
Von Skagen ging es an der Ostküste Jütlands in Richtung Süden. Der Wind hatte inzwischen zugenommen, aber nun kam er von schräg hinten, was uns schon besser gefiel. Gut gefiel uns auch, dass im Verlauf unserer Route im kleinen Ort Ålbæk Det Bette Ølhus (Das kleine Bierhaus) liegt. Hier gibt es vermutlich die größte Auswahl belgischer Biere außerhalb Belgiens, und wir kamen auch in diesem Jahr nicht daran vorbei, ohne dort einzukehren. Wir erwägen, auf einer zukünftigen Tour in Ålbæk zu übernachten, damit wir das Angebot im Ølhus eingehender prüfen können.
Gut festhalten: Fähre über den Limfjord von Hals nach Egense
Wir übernachteten auf dem Campingplatz Hedebo, wo wir gerade noch rechtzeitig zur Happy Hour das Café auf dem Campingplatz erreichten. So bekamen wir unsere bescheidenen 0,75-l-Biere glatt zum halben Preis 🙂
Am nächsten Tag ging es weiter nach Süden, wo wir schließlich Egense, am Südufer des Limfjords gelegen, erreichten.
Warten auf den Bus? Nix da, Pause an einer Bushaltestelle
Von Egense aus ging es nun wieder Richtung Westen, zunächst bis nach Nibe. An diesem Tag wurde es mit 25 Grad zum ersten Mal so richtig warm, für unseren Geschmack war es schon ein bisschen zu viel des Guten. Zumindest fanden wir auf dem Campingplatz ein schattiges Plätzchen, wo wir mit Hilfe von Eiswürfeln unser im Supermarkt gekauftes Bier herunterkühlen konnten.
Verdientes Pils: Pause in Løgstør
Bis Nibe hatten wir rund 240 km mit dem Rad zurückgelegt, was uns eine gewisse Grundfitness brachte, die wir für die kommenden Tage auch brauchten, denn es galt, einige Höhenmeter zu überwinden in der durch eiszeitliche Moränen geprägten Landschaft. Von Nibe fuhren wir nach Trend, einem sehr kleinen Ort südlich von Løgstør. Immerhin gab es dort einen typischen dänischen Kro, wo wir einkehrten und zu Abend aßen. Hier gab es zum Wiener Schnitzel noch die sprichwörtliche Schiebkarre voll Bratkartoffeln.
Am Hjarbæk Fjord
Seltenheit: Dunkle Wolken am Himmel
Gut genährt und mit Rückenwind ging es weiter nach Hjarbæk, einem kleinen Ort nördlich von Viborg am Hjarbæk Fjord, einem südlichen Ausläufer des Limfjords.
Radweg durch Hjelm Hede: 8 km Kiesweg schnurstraks geradeaus zehrten an Mensch und Material
Der nächste Tag sollte einer der schlimmsten werden: Zum einen bekamen wir es wieder mit heftigem Gegenwind zu tun, zum anderen mussten 600 Höhenmeter überwunden werden. Das alles war allerdings nichts gegen die schlechten Wegverhältnisse: Rund 15 km Sand- und Kieswege machten uns das Radeln schwer. Kieswege sind mit unserem schwer beladenen Rad, das zudem schmale Reifen hat, nur im Schritttempo zu befahren, Sandwege gehen gar nicht – da mussten wir streckenweise schieben. Am Ende hatten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von sagenhaften 10,7 km/h auf der Uhr. Zum Glück wartete in Sevel einer der besten Campingplätze der Tour – großzügiger Platz, toll angelegt und gepflegt, und mit Kühlschrank in der Küche, so dass wir unser Bier dort kühlen konnten.
Nützlicher Fahrradanhänger auf dem Campingplatz von Lemvig
Sevel war der südlichste Ort unserer Reise, nun ging es langsam wieder in Richtung Norden, zunächst bei starkem Gegenwind nach Lemvig. Hier erwarteten uns speziell zum Ende des Tages ein paar knackige Steigungen, so dass wir dann doch mal den Berggang einlegen mussten. Da merkt man die rund 45 kg Gepäck, die wir zusätzlich zu unserem Eigengewicht die Hänge hochwuppen mussten. Und man fragt sich unweigerlich, ob wir unbedingt das zweite Paar Socken mitnehmen mussten…
Offene Landschaft: 8 km bis Agger
Der nächste Tag begann, wie der letzte endete: Mit einem starken Anstieg. Hinzu kam abermals starker Gegenwind, aber es sollte noch schlimmer kommen. Wir erreichten wieder die Nordsee, und hier blies der Wind mit 6-7 Windstärken aus Nordwest, und wir mussten nach Norden, zunächst nach Thyborøn, dann, nach dem Übersetzen mit der Fähre, weiter nach Agger. Auf dem ersten ca. sieben Kilometer langen Abschnitt bis nach Thyborøn hatten wir noch teilweise Windschutz durch einen Bahndamm, aber auf der nördlichen Seite waren wir dem Wind voll ausgeliefert, so dass wir die rund acht Kilometer über Agger Tange nur im ersten Gang fahren konnten. Windstärke 6-7 klingt nicht besonders viel, aber ohne jeglichen Windschutz ist das schon eine andere Nummer als z.B. in der Stadt. Wir waren uns jedenfalls einig, einen solchen Wind auf einer Radtour noch nicht erlebt zu haben. Dementsprechend hatten wir die Nase nach nur 34 km zurückgelegter Strecke voll und blieben in Krik Vig. Erstaunlich, wieviel Windschutz ein paar Hecken bieten können – auf dem Campingplatz war von dem Wind nicht viel zu spüren.
Etwas Bewegung auf der Fähre Thyborøn-Agger
Der Wind nahm über Nacht etwas ab, so dass wir uns wieder in die Sättel schwangen und weiter gen Norden fuhren, nach Nørre Vorupør. Diesen Platz hatten wir schon auf früheren Touren angesteuert, waren aber nie so richtig begeistert gewesen, da die sanitären Einrichtungen dort nicht mehr up-to-date waren. Als Radfahrer kann man nicht so wählerisch sein, weil man nicht einfach mal 30 km weiter radelt zum nächsten Platz. Abgesehen davon liegt der Platz in den Dünen; für unser kleines Zelt ist das meistens nicht so gut wegen des fehlenden Windschutzes.
Strand von Nørre Vorupør
Wir hatten aber herausgefunden, dass dort tatsächlich in den letzten Jahren investiert und ein tiptop modernes Servicegebäude gebaut wurde; das machte uns die Entscheidung leichter, dort noch einmal zu übernachten. Und einen Kühlschrank gab es auch…
Von Nørre Vorupør ging es über Hanstholm weiter bis zum Platz Jammerbugt Camping, der positiven Überraschung der Tour. Der Platz ist weitgehend gefüllt mit Dauercampern, verfügt über ein paar heruntergekommene Hütten und einem geschlossenen Swimming Pool. Wir hatten 70 Kilometer in den Knochen und keine Lust mehr zum Kochen (cool gereimt, eigentlich); so war es uns Recht, dass der Platz auch über ein Restaurant verfügte. Allerdings musste man im voraus sein Gericht vom Menü auswählen, und vom Platzwart bekam man dann einen Zeitpunkt genannt, an dem das Essen fertig war. Komisch, dachten wir, andererseits OK, so wird vermutlich vermieden, dass zu viele Lebensmittel weggeschmissen werden müssen.
Kiesweg und trotzdem gut gelaunt: östlich von Hanstholm
Wir bestellten uns Spare Ribs und hatten eigentlich typisches Camping-Platz-Restaurant-Essen erwartet, sprich: Alles kommt aus der Friteuse. Aber weit gefehlt! Hier hatten wir es mit echtem Slow Food zu tun: Bauchfleisch vom Schwein in dicken Scheiben geschnitten, zunächst zubereitet nach der Sous-Vide-Methode, dann im Ofen kurz gegrillt, alles händisch zubereitet vom Platzwart selbst. Und geschmeckt hat es auch. Dazu gab es Thy Classic vom Fass, ein gutes Bier, passend zum Essen. Bei Fassbier auf Campingplätzen sind wir vorsichtig – zu oft haben wir erfahren müssen, dass die Zapfanlagen dort nicht immer gut gewartet sind, was sich auf den Geschmack auswirkt. Aber hier war alles in Ordnung.
Das üppige Abendessen zeigte seine Wirkung am nächsten Tag (im positiven Sinn). Wir hatten noch keine Gelegenheit gehabt, für das Frühstück einzukaufen. Dennoch war es kein Problem für uns, die zehn Kilometer bis nach Fjerritslev zu fahren, wo wir einkaufen und frühstücken konnten.
Letztes Zelt vorm Meer: Kein Schatten in Løkken
Die Hitzewelle, die im Juli durch Europa schwappte, erreichte nun auch den Norden Dänemarks: An zwei Tagen sollten die Temperaturen um die 30 Grad liegen. Entsprechend planten wir unsere weiteren Touren: Je nach körperlichem Befinden wollten wir am ersten Tag entweder bis Blokhus oder, wenn Wetter und Ausdauer es noch zuließen, ins rund 20 km weiter entfernte Løkken radeln. Am Ende schafften wir es – nach einer ausgiebigen Pause in Blokhus – bis Løkken, wo wir in den Dünen des Platzes Løkken Strand Camping übernachteten.
Der nächste Tag wurde noch ein bisschen wärmer, so dass wir froh waren, nur noch 45 km bis Hirtshals bzw. dem nahe gelegenen Campingplatz Kjul Strand Camping zurücklegen zu müssen.
Geschafft: Zurück in Hirtshals
Nach zwei Übernachtungen in Hirtshals ging es abends aufs Schiff, das uns nach Stavanger zurückbringen sollte.
Fazit: An 12 Radfahrtagen legten wir rund 750 km Strecke zurück, und das komplett pannenfrei. Die Lust an der Urlaubsform „Fahrrad + Zelt“ ist uns immer noch nicht vergangen, im Gegenteil: Überlegungen für weitere Touren werden immer konkreter 🙂
Die Karte unten zeigt unsere gefahrenen Tagestouren. Über das viereckige Symbol oben rechts kann eine größere Karte angezeigt werden. Durch Anklicken der einzelnen Streckenabschnitte können weitere Details angezeigt werden.
Alles hat ein Ende…! Das Gerüst ist abgebaut, der letzte Container abgeholt, die Handwerker verschwunden – die Renovierung ist abgeschlossen! Zumindest zum größten Teil; es fehlt noch der Belag auf den Stufen sowie das Geländer an der neuen Treppe am Eingang. Und im Juli oder August kommt der Maler, um das Haus noch einmal zu streichen. Aber zunächst einmal ist die Freude groß, dass wir unser Haus nach über vier Monaten wieder für uns haben.
04.05.2022
Es nähert sich das Ende: Nachdem an den vergangenen Tagen schon Teile des Gerüstes abgebaut wurden, folgt heute (höchst wahrscheinlich) der Rest – draußen ist nun fast alles fertig. Es fehlen noch Schieferplatten auf den Stufen der neuen Treppe sowie ein Treppengeländer.
An den letzten Tagen wurde die Verkleidung über der Eingangstür und über dem Schuppen angebracht, außerdem das Schuppendach gedeckt sowie Geländer am Balkon und Kellereingang angebracht. Die meisten Fallrohre für die Regenrinnen sind auch montiert.
Am Wochenende haben wir einiges an Erdmassen bewegt: Vor der neuen Treppe an der Eingangstür und an anderen Stellen lagen mehrere große Haufen Erdaushub – ein Gemisch aus Erde, Kies, Betonresten, Schrauben und Nägeln. Diese Haufen haben wir ordentlich durch zwei selbst gezimmerte Siebe gesiebt, so dass wir jetzt ein paar Müllsäcke feinster, teilweise mit Katzendung aromatisierter Erde haben, die wir im Garten verwenden können. Der Rest ging dann eimerweise in den Container, der übrigens auch schon einen Teil unserer Billy-Regale von Ikea geschluckt hat – äußerst praktisch!
Nun, wo außen alles fertig ist, geht es drinnen weiter. Stückweise arbeiten wir uns durch das Wohnzimmer; das Esszimmer ist schon frisch gestrichen. Und unsere Handwerker müssen dort und im Rest des Hauses noch die Umrahmungen der Fenster montieren.
Endspurt! Vermutlich wird Mitte nächster Woche das Gerüst entfernt, zumindest zum größten Teil. Mit anderen Worten: Die Handwerker sind bald fertig!!
Wir haben das gute Wetter der vergangenen Wochen genutzt, um am Haus die noch nicht gemalten Partien zu grundieren und zu streichen. Größtenteils sind das die Bretter an den Dachseiten, allerdings kamen wir nicht überall hin; selbst mit 4,5 m Teleskopstange und Trittleiter auf oberster Gerüstebene war da nichts zu machen.
Nebenbei haben wir unser Gästezimmer im Keller „abgewickelt“. Hier wird nun Tanias neue Glaswerkstatt entstehen – endlich bekommt sie Platz für ihre Tiffany-Arbeiten. Im allerletzten Moment haben am Wochenende vor Ostern Detlef und Gunda das Gästebett noch einmal genutzt, nun ist es weg. Das Zimmer ist nun komplett neu gestrichen, Möbel von Ikea sind aufgebaut und ein großer Arbeitstisch steht auch schon drin. Am Wochenende ist Einzug. Dann werden Material, Werkzeug und ein paar Regale aus Wohnzimmer (und Keller) in den neuen Hobbyraum umgezogen. Danach geht es mit der Renovierung des Wohnzimmers weiter. Braucht noch jemand Musik-CDs?
Am Haus geht es weiter voran – viele kleinteilige Arbeiten, die aber viel Zeit kosten, wurden erledigt. An den Fenstern fehlten noch ein paar Leisten, an den Giebeln wurden Zierpfetten angebracht, die Schuppentür ist eingebaut, Regenfallrohre sind montiert.
Die Treppe vor der Eingangstür ist nun auch fertig – für zwei Monate mussten wir stets durch den Keller rein und raus. Was noch fehlt ist ein Geländer und Schieferplatten auf den Stufen.
Schnitzerei: Zierpfette, originalgetreu kopiertTreppenverschalung von untenTreppenverschalungNeue Treppe, fertig gegossenDie fertige Treppe von obenFlache Pakete: Neue Möbel für Tanias zukünftigen HobbyraumBlick in den „Garten“Blick in den „Garten“Neue Tür vom Fahrradschuppen
07.04.2022
Langsam geht es dem Ende entgegen. Letzte Woche sagten mir die Handwerker, dass sie den Fußweg noch für einen weiteren Monat bei der Gemeinde gebucht hätten. Sie bekommen auch schon Druck „von oben“ – unser Gerüst wird wohl bald auf eine neuen Baustelle gebraucht.
Der Maurer war nun da und hat Teile der Grundmauer neu verputzt und ein paar kleinere Ausbesserungen vorgenommen. Seit gut einer Woche haben wir auch eine neue Balkontür – eine kleine Überraschung, denn eigentlich hatten wir erst nach Ostern mit ihr gerechnet. Dadurch konnte nun auch die letzte noch unverkleidete Wand verkleidet werden.
Unterdessen haben wir unser Schlafzimmer von innen renoviert: Wände und Decke neu gestrichen, Fußboden neu geölt.
An unserer Treppe vor der Eingangstür wird auch wieder gearbeitet. Unser Baumeister hat eine andere Betonfirma beauftragt, nachdem die erste Firma sich über mehrere Wochen nicht gerührt hat. Dienstag wurde eine neue Verschalung angebracht, und heute morgen stand ein Betonmischer vor der Hütte.
Frisch verputzt: GrundmauerVollkommen unbalancierte Lüftung: Loch in der Wand für ein LüftungsventilNeue Latten braucht die Wand!Montiert: Untere AbschlussleisteEigener Entwurf: Neue BalkontürFrisch gestrichen und geölt: SchlafzimmerBald fertig: Die letzte HauswandVerschalt: Hier soll mal eine Treppe stehenBetonmischer vor der Hütte
20.03.2022
Der März geht in seine letzte Woche, und immer noch ist kein Ende der Bauarbeiten in Sicht! Viele „Kleinigkeiten“ sind in den vergangenen Wochen erledigt worden, die aber viel Zeit kosten. Beispielsweise sind die beiden Erker nun auch verkleidet, allerdings mussten erst einmal Behelfskonstruktionen aufs Dach gelegt werden, damit dort ein halbwegs sicheres Arbeiten möglich ist.
Die vor ein paar Wochen gelegte erste Balkenlage vom Fahrradschuppen musste wieder entfernt werden. Die Oberfläche der Grundmauer war nicht gerade, so dass eine ausgleichende Schicht aus Zement gegossen werden musste. Ein Teil der Mauer musste komplett erneuert werden.
Der Balkon hat nun auch ein neues (isoliertes) Dach bekommen.
Unsere Stromrechnung für Februar war die niedrigste, die wir jemals hatten: Gegenüber dem Schnitt der letzten fünf Jahre hat sich der Stromverbrauch um rund ein Drittel reduziert – das ist angesichts der zur Zeit hohen Strompreise ein angenehmer Nebeneffekt 🙂
Hält schon irgendwie: Gerüst auf DachBlick auf das neue BalkondachLüftungsspalt im BalkondachBehelfskonstruktion am ErkerBehelfskonstruktion am ErkerFreigelegt: TreppenfundamentVerschalung auf der SchuppengrundmauerSchuppengrundmauer mit Verschalung und neuem MauerteilFertig: SchuppengrundmauerHält schon irgendwie: GerüstunterlageJetzt mit Deko: FensterEs wächst doch noch was im GartenVerkleidet: ErkerseiteBlick in den GartenBlick in den GartenSicherungsleineSicherungsleineBehelfsgerüst auf dem DachSchuppenrohbauSchuppenrohbauGerüstausblick
26.02.2022
Zwei Wochen sind vergangen seit dem letzten Update. Zwar sind die Fortschritte von Tag zu Tag manchmal nur gering, aber in der Summe geht es dann doch deutlich voran.
Das Haus ist nun komplett isoliert und alle neuen Fenster sind eingebaut. Speziell im Badezimmer merken wir das deutlich; dort konnten wir die eingestellte Temperatur am Thermostat ein paar Grad herunterstellen, da es uns dort zu warm wurde.
Es fehlt noch die Balkontür – Maßanfertigung nach eigener Zeichnung dauert eben etwas länger als Ware von der Stange. Die alten Treppen vor der Eingangstür sind entfernt. Das heißt nun, dass wir durch den Keller ins Haus gehen müssen. Das Fundament für die zukünftige Treppe ist aber schon gelegt. Rund um den Badanbau sind im unteren Bereich der Wände Faserzementplatten angebracht worden. Die Fassadenverkleidung begann hier früher ein gutes Stück niedriger als am übrigen Haus. Jetzt beginnt alles auf einem Niveau; die Zementplatten werden dann später verputzt.
Freie Blick: Die alten Treppen sind weg, Mauer abgesägtFreie Blick: Die alten Treppen sind wegErschwerte Bedingungen: Brauen auf der BaustelleErschwerte Bedingungen: Brauen auf der BaustelleNeues Fenster im Bad15 cm nach rechts gerückt: Fenster im BadVorbereitet: Ausgrabung für das neue TreppenfundamentEingebaut: Die letzten zwei FensterAbgedeckt: TreppenfundamentFast fertig: Rückseite samt AnbauWeit gediehen: Rückwärtige Seite des EingangsanbausFlach gelegt: Die erste Balkenlage für den zukünftigen SchuppenMal sehen, ob hier noch was wächst: Blick in den Vorgarten
09.02.2022
Nachdem unsere Baustelle den Sturm vom vorletzten Wochenende mit Böen bis zu 140 km/h gut überstanden hat (anders als vieles andere hier in der Gegend), waren unsere Handwerker wieder fleißig. Zu beneiden sind sie nicht gerade, das Wetter ist zur Zeit sehr wechselhaft mit viel Wind , Regen, Hagel und Schnee bei Temperaturen zwischen null und sechs Grad.
Nicht desto trotz fehlen jetzt nur noch fünf von sechzehn Fenstern. Seit Sonntagnacht schlafen wir im Gästezimmer, da am Montag das zweite Fenster im Schlafzimmer eingebaut wurde. Heute wurde das letzte Fenster auf dem Dachboden ausgetauscht und die dazugehörige Wand fertig isoliert.
Nach innen geneigte Wand: Das neue Fenster liegt 15 cm weiter draußen als das alteSo bleiben die Füße sauber: Steg über dem Blumenbeet, gebaut aus alten PlankenAlte Treppe: Nachdem die eigentliche Treppe aus Holz abgerissen war, kam diese alte Treppe zu Tage. Darunter befindet sich noch eine weitere…Schlafzimmer: Fensteröffnung ohne FensterBlick auf das Gerüst für die neue WandFrisch eingesetzt: DachbodenfensterEs geht voran…Es geht voran…
29.01.2022
An den letzten Tagen der Woche ist nicht mehr so viel passiert. Am Donnerstag wurde noch mehr Gerüst angeliefert; inzwischen ist das gesamte Haus eingerüstet. Material wurde auch angeliefert – wir haben jetzt ordentlich Holz vor der Hütte! Gestern kamen dann die ersten Latten ans Haus.
Seit gestern Abend stürmt und regnet es; dabei hat sich gezeigt, dass eines der neuen Fenster noch nicht ganz dicht mit dem Haus abschließt, da muss also noch mal nachgebessert werden.
Heute Nacht sollen wir Sturm bis Windstärke acht bekommen – mal gucken, ob morgen noch alles steht! Der Bauleiter fuhr heute Morgen schon mal Streife, um zu sehen, ob noch alles gut ist 😉
Dieses Mal war alles für uns: Ordentlich Gerüst und Holz vor der HütteDie ersten Latten sind an der WandBrennt gut: Alte Eiche
26.01.2022
Am Wochenende haben wir unser Homeoffice wieder in das Arbeitszimmer umgezogen – dort sind die Arbeiten zunächst abgeschlossen (die Balkontür wird später angegangen). An den vergangenen Tagen wurden die letzten Fenster im Erdgeschoss eingesetzt (Essecke und Küche). Außerdem war heute ein Elektriker da und hat Leitungen für die Außenbeleuchtung verlegt.
Frisch eingesetzt: KüchenfensterKüchenfenster von außenVon flach und breit nach schmal und hoch: Neues Fenster in der EsseckeGut versteckt hinterm Gerüst: Zwei neue Fenster im Erdgeschoss
21.01.2022
Während der vergangenen Woche wurden die noch fehlenden Fenster der „ersten Wand“ (Dachboden und Schlafzimmer) eingebaut sowie die nächste Wand weiter bearbeitet (Entfernen der alten Verkleidung und der Balkontür und Vergrößern der Türöffnung). Heute wurde nun das neue Fenster im Arbeitszimmer eingebaut – hier hatte man früher ein Fenster entfernt und die Fensteröffnung geschlossen, wir bauen da jetzt wieder ein Fenster ein, so wie es ursprünglich einmal war.
Die Handwerker sind nicht zu beneiden; Mittwoch und Donnerstag wehte ein eisiger Nordwind bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, mit gelegentlichem Schneefall. Da geht es uns im Homeoffice doch ganz gut – falls uns kalt ist, stellen wir einfach die Heizungen wärmer 🙂
Zweite Wand: Oben links sieht man die vernagelte alte FensteröffnungUmgezogen: Homeoffice jetzt im WohnzimmerMehr Stoff: Anlieferung von neuem Material (war aber nicht alles für uns)EIngebaut: Neues Fenster oben linksArbeitszimmer mit neuen Fenstern von innen
Auch heute war wieder viel zu hören…
14.01.2022
Seit geraumer Zeit is es für uns schon Routine: Morgens kurz vor sieben geht draußen die Beleuchtung auf der Baustelle an. Während wir noch am Frühstücken sind, geht es für die Handwerker draußen bei Wind und Wetter los mit der Arbeit.
Heute war es soweit: Die ersten Fenster sollten eingesetzt werden! Zur Vorbereitung mussten wir gestern Abend die betroffenen Zimmer soweit vorbereiten, dass die Handwerker an die Fenster gelangen können. Das hieß für uns zuallererst, unser Homeoffice vom Arbeitszimmer in die Küche zu verlegen.
Nun sind die Fenster in Wohn- und Arbeitszimmer eingesetzt – sie sehen wirklich super aus, sind gut verarbeitet und geben unserer Hütte ihren alten Glanz zurück.
Morgens um sieben in Stavanger: Auf der Baustelle brennt schon LichtHomeoffice: Raum ist in der kleinsten KücheMacht hoch die Fenster: Die neuen Fenster werden ca. 20 cm höher als die alten.Klar zum Einbau: Das neue Fenster steht bereitSind so viele Fenster: Eigentlich sollten heute nur vier Fenster kommen, aber durch ein Missverständnis kamen gleich alle dreizehn 🙂WandaufbauZurück zum alten Stil: Sveitserjugend (Schweizer- + Jugendstil)Ausgedient: 107 Jahre altes Fenster
10.01.2022
Am Freitag wurde die Verkleidung an der nächsten Wand entfernt – auch hier gibt es unter der schwarzen Folie noch eine weitere Schicht.
Heute wurde die erste Wand komplett freigelegt, so dass die Blockbauweise sichtbar wurde. Neue Latten wurden angeschraubt, an die später die neuen Fenster und die zukünftige Wandverkleidung befestigt werden.
Für die Nacht wurde unse Haus mit Planen verhängt – es soll viel Wind und Regen geben…
Verkleidung an der zweiten Wand entferntEiche in BlockhausbauweiseJetzt wird’s dunkel: Planen vor den Fenstern der 1. Etage
07.01.2022
Die erste Wand ist nun ohne Verkleidung. Überraschung: Hier hat man früher schon einmal die Verkleidung erneuert, indem man die neue Lage einfach auf die alte genagelt hat – unterhalb der schwarzen Folie liegt also noch die Originalverkleidung von 1915. Unser Fahhrradschuppen ist auch bis auf die Grundmauer abgerissen. Der musste weg, damit die dahinterliegende Wand isoliert und erneuert werden kann.
Abgetragen: Erste Wand ohne VerkleidungEs war einmal…: FahrradschuppenÜberraschung: Alte Fassadenverkleidung unter der schwarzen Folie
06.01.2022
Nun ist die nächste Baufirma angerückt und hat mit der Erneuerung der Fassade begonnen. In diesem Posting werden wir laufend über den Fortschritt auf der Baustelle berichten.
Zum Auftakt gibt’s was auf die Ohren – so hört es sich gerade im Innern unseres Hauses an:
Seit Montag dieser Woche sind die Dachdecker fertig mit ihrem Teil der Hausrenovierung. Zu beneiden waren sie nicht unbedingt – im November hat es fast jeden Tag geregnet, am Ende gab es dann noch Sturm bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und schließlich 5 cm Schnee.
Im Januar kommt der Zimmermann, um die Verkleidung der Wände zu erneuern und neue Fenster einzubauen.
Neben den optischen Maßnahmen hat das Ganze natürlich noch einen anderen Aspekt: Unser Haus ist bisher noch nicht isoliert. Was aus deutscher Sicht schlicht unvorstellbar erscheint, ist in Norwegen auch heute noch weit verbreitet, nicht nur bei Altbauten wie unserem Haus. Die Herausforderung dabei ist, dass unser Haus zur denkmalgeschützten trehusby (Holzhausstadt) Stavangers gehört. Wir sind verpflichtet, bei Renovierungen, wie wir sie jetzt durchführen, weitestgehend den Originalzustand des Hauses wieder herzustellen. Daher dürfen wir außen nicht mehr als 7 cm in den Wänden und 10 cm auf dem Dach nachisolieren.
Seit dem 8. November ist der Dachdecker Byggmester BOB dabei, das Dach zu erneuern. Dabei werden zunächst die alten Dachpfannen und die darunter liegende Dachpappe entfernt, so dass nur noch eine Lage aus Holzbrettern übrig bleibt. Anschließend wird dieses „Restdach“ begutachtet und, wo es angebracht ist, z.B. wegen Feuchtigkeits- oder anderen Schäden, stückweise ausgetauscht.
So bitte nicht: Dickes Dach auf kleinem Haus. Hier wurden sogar die Verzierungen der beiden kleinen oberen Fenster beschnitten (Foto: Google).
Danach wird mit dem Aufbau des neuen Daches begonnen. Das Spezielle an dem ganzen Prozedere ist, dass aus optischen Gründen das Dach um die Dicke der Isolation (also bei uns 10 cm) angehoben wird. Dadurch wird vermieden, dass das fertige, isolierte Dach als dickes Paket auf dem Haus liegt und optisch ein anderer Eindruck entsteht, als es früher der Fall war. Dabei werden alle bestehenden Dachüberhänge der alten Dachkonstruktion sowohl an den Giebel- als auch an den Längsseiten des Hauses entfernt.
Die erste Lage des neuen Daches ist eine sogenannte Dampfsperre, die in Form einer Plastikfolie von außen aufgebracht wird. Darauf werden die neuen Sparren befestigt, zwischen denen das Isolationsmaterial (Steinwolle) verlegt wird. Über die Sparren werden Asphaltplatten verlegt, und darüber kommt eine dampfdurchlässige Folie. Auf dieser werden schließlich die Dachlatten montiert, die am Ende die neuen Dachpfannen tragen.
Hier nun ein paar Fotos unserer Baustelle, in chronologischer Reihenfolge.
Jetzt geht’s los: Die Baustellenschilder sind schon mal da!
Eingerüstet: Gerüst vom Dachdecker. Der kleine Anhänger beinhaltet übrigens die Toilette für die Handwerker.
Hoffentlich hält’s: Unterlage für das Gerüst
Passt: Baumaterial vor der Tür
Platz ist vor der kleinsten Hütte: Abfallcontainer und Baumaterial
Ein letzter Gruß: Das alte Dach
Ordentlich Moos: Bewuchs auf dem alten Dach
Eng: Durch diese hohle Gasse…
Dampfsperre und Dachsparren
Gut eingepackt: Erker vom Schlafzimmer
Neue Dampfsperre und Dachsparren
Kein Spaß: Dachdecken im Regen
Die erste Dachhälfte ist fertig isoliert und mit Dachlatten versehen
Fertig isoliert: Die andere Dachhälfte
Dach vom Badezimmeranbau
Hurra, die Sonne scheint! Pech für die Handwerker: Es ist Sonntag.
Dass wir mal darüber klagen sollten… Bisher ist in diesem Jahr in Norwegen zu wenig Regen gefallen. Was ansonsten nicht unbedingt für schlechte Laune sorgt, treibt so manchem die Sorgenfalten auf die Stirn in einem Land, wo ca. 90 % des Stromes durch Wasserkraft erzeugt wird.
Die Folgen davon sind deutlich erhöhte Strompreise. Wir bezahlen jetzt schon „Winterpreise“, und das bei ungewohnt mildem Spätsommerwetter und einem dadurch bedingten relativ niedrigen Stromverbrauch.
Dazu muss man wissen: Wir haben einen Stromtarif, der exakt dem stundenaktuellen Strompreis an der Strombörse folgt. Im Winter steigt dieser Preis normalerweise an, da in Norwegen in der Regel mit Strom geheizt wird und der Stromverbrauch entsprechend höher ist als während der anderen Jahreszeiten. Außerdem fällt der Niederschlag im Winter als Schnee, der erst zur Schneeschmelze im Frühling zu Wasser (und damit zu potentieller Energie) wird und dann die Stauseen füllt.
Einer der größten Stauseen Nordeuropas, Svartevassdammen bei Ådneram, hat jetzt einen Füllstand von unter 50 %, und bei normalen Niederschlagsmengen wird es rund eineinhalb Jahre dauern, den Stausee wieder aufzufüllen.
Ein weiterer Grund für die hohen Strompreise in Norwegen ist das Preisniveau u.a. in Deutschland. Norwegen ist durch mehrere Kabel mit Europa verbunden, und dort gab es in letzter Zeit wenig Wind und eine Erhöhung der Preise für CO2-Emissionen. Daher wird im Moment viel Strom exportiert.
Stavanger Aftenblad schreibt, dass ein Durchschnittshaushalt während der Wintermonate rund 200 Euro mehr monatlich für Strom zahlen muss als im vergangenen Jahr. Allerdings: 2020 war ein sehr günstiges Jahr, wo wir selbst im Winter „Sommerpreise“ hatten.
Das gute Wetter der vergangenen Wochen haben wir genutzt, um draußen die Terrasse abzureißen, die sich ungefähr um das ganze Haus zog. Die Holzbretter und die darunterliegende Rahmenkonstruktion waren nicht mehr stabil genug, um die Gerüste zu tragen, die hier in Bälde aufgestellt werden: Ab Mitte Oktober werden Dachdecker und Baufirma anrücken, um uns ein neues Dach, neue Fenster und eine neue Fassadenverkleidung zu bauen, alles mit Isolierung, damit das mit den Strompreisen nicht ganz so schlimm wird 😉
Seit knapp zwei Wochen haben wir Urlaub. Während der ersten Woche haben wir eine kurze Campingtour ins ca. 800 km entfernte Røros unternommen. Røros selbst hatten wir bereits 2005 während unserer Nordkapptour besucht und besichtigt. Ein Großteil der Innenstadt und des dortigen Kupferbergwerkes zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Odda: Ende des Sørfjordes
Unsere Reise begann am Nachmittag des 26. Juni, nachdem wir den Vertrag mit der Baufirma unterzeichnet hatten, die im Herbst unser Haus von außen renovieren soll. Entsprechend kurz war die erste Etappe, die uns von Stavanger aus über den RV13 und nach Passieren des weltweit längsten unterseeischem Tunnels nach Odda führte. In Odda zelteten wir übrigens fast unter Norwegens größtem Stein – dabei handelt es sich um sogenanntes Geschiebe – Gesteinsmaterial, das von Gletschern während der Eiszeit transportiert und dann, nach dem Abtauen des Gletschers, abgelagert wird. Der Stein in Odda soll rund 65.000 Tonnen wiegen.
Hardanger
Auf dem Campingplatz in Odda herrschte schon früh morgens um sechs geschäftiges Treiben, denn der Platz ist für viele Touristen Ausgangspunkt für eine Wandertour zur Felsformation Trolltunga. Wir ließen uns aber etwas länger Zeit und brachen gegen 10:30 auf. Weiter ging es auf dem RV13 durch die Obstanbauregion Hardanger bis nach Flåm, einem kleinen Dorf am Ende des Aurlandfjords, der wiederum ein Arm von Norwegens längstem Fjord, dem Sognefjord, ist.
Ægir Bryggeripub
„Klein, aber oho“, kann man zu Flåm sagen, denn es gehört mit (zu normalen Zeiten) rund 240.000 Kreuzfahrtpassagieren zu Norwegens größten Kreuzfahrthäfen. Außerdem ist Flåm Endpunkt der Eisenbahnlinie Flåmsbana, die pro Jahr rund 700.000 Touristen in den Ort bringt. Zu Pandemizeiten geht es in Flåm aber recht beschaulich zu. Die Hauptattraktion für uns war der Ægir Brauereipub, Ursprung der Ægir Brauerei, eine der ältesten Handwerksbrauereien in Norwegen, die 2007 die Produktion aufnahm. Der Pub ist sehr speziell. Das Gebäude ähnelt von außen einer Stabkirche, im Innern ist alles im „Wikingerstil“ gehalten, und gutes Bier gibt es sowieso.
Noch Schnee auf den Gipfeln: Tindevegen
Von Flåm ging es am nächsten Tag weiter nach Lom. Dabei befuhren wir unter anderem den spektakulären Tinderveg, eine Gebirgsstraße, die durch das Jotunheimen, Skandinaviens höchstem Gebirge, führt. Wir sahen eine tolle Landschaft, quasi atemberaubend hinter jeder Kurve.
In Lom besichtigten wir die dortige Stabkirche, deren ältester Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt.
Stabkirche in Lom
Weiter ging es nach Røros, wo wir unter anderem durch Teile des Dovrefjells fuhren, ein Gebirge, das das südliche Norwegen geografisch von der Region Trøndelag trennt. In der Nähe von Røros fanden wir einen sehr ruhigen Campingplatz – genau das Gegenteil von dem vorherigen Platz in Lom.
Wieder eine neue Landschaft bekamen wir am nächsten Tag zu sehen: Zunächst gab es unweit der schwedischen Grenze über weite Strecken (relativ langweilige) Birkenwälder, später dann Nadelwaldgebiet.
Und schnell wieder weg: Elch (Mitte, am linken Straßenrand)
Und dann stand er auf einmal mitten auf der Straße: Der König der Wälder – ein Elch!
Als wir uns unserem Ziel am Mjøsasee näherten, wurde es wieder hügeliger. In Elverum gelang uns dann der große Coup: Durch irgendwelche Umstände war der Sprit dort extrem günstig: Wir tankten für sagenhafte 12,89 kr/l – der niedrigste Preis, den wir unterwegs gesehen hatten, lag immer deutlich über 14 Kronen, und so sollte es auch bis zum Ende bleiben. Keine Ahnung, wieso der Treibstoff dort so günstig war!
Über ein letztes Gebirge vor Stavanger
Nach einer Nacht am Mjösasee und einer weiteren Station in Åmot kamen wir dann am vergangenen Sonntag wohlbehalten und um einige Eindrücke reicher wieder in Stavanger an.
Örschnes?
Aus dem Internet haben wir erfahren, dass Werder offensichtlich an der Verpflichtung des norwegischen Fußballers Fredrik Aursnes vom derzeitigen Tabellenführer der norwegischen Eliteserie, Molde FK, interessiert ist. Und bei Deichstube/Weser-Kurier ist man ja nicht dumm und erkundigt sich bei Rune Bratseth, wie denn der Nachname Aursnes korrekt ausgesprochen wird. Am Ende, so scheint es, hatte „Der Elch“ dann auch keinen Bock mehr auf die untalentierten Aussprechversuche deutscher Journalisten, und so kam dann Örschnes dabei heraus. Wir wollen uns an dieser Stelle bemühen, den ZBiS-Lesern die richtige Aussprache von Aursnes beizubringen.
Genau wie im Deutschen stellt die Buchstabenfolge au ein Diphthong oder Doppellaut dar – die beiden Buchstaben werden nicht jeder für sich ausgesprochen, sondern bilden einen Laut. Der norwegische Diphthong au wird in etwa ausgesprochen wie der Buchstabe o oder das Wort oh auf Englisch (nur etwas „offener“), oder wir au auf sächsisch. Als nächstes kommt der Buchstabe r, der in vielen norwegischen Dialekten „gerollt“ wird. Hinzu kommt, dass die Buchstabenfolge rs in den meisten Dialekten zu einem (deutschen) sch verschmilzt. Der Name endet dann mit nes, was wie ness ausgesprochen wird, also kurzes e mit scharfem s. Das Ganze zusammengefasst in eingedeutschter Lautschrift: Aurrschness (und nicht vergessen, das r zu rollen und beim au zu sächseln). Es sieht ja im Moment so aus, als würde Aursnes erst im Winter nach Bremen kommen, da ist also noch etwas Zeit zum Üben.
Nicht, dass die Sache genauso in die Hose geht wie bei Erling Haaland. Der heißt natürlich nicht „Hahland“, sondern „Holand“, mit offenem, langen o, ähnlich wie in Holland, nur eben lang. Genaugenommen heißt er ja Erling Braut Haaland (und beim au in Braut wieder an das Sächsische denken…)
Man mag es ja kaum aussprechen, aber Vieles deutet darauf hin, dass das Schlimmste in der andauernden Pandemie überstanden ist. Wie in Deutschland geht die Anzahl der Neuinfektionen auch in Norwegen runter – der Siebentagesinzidenzwert in ganz Norwegen liegt nun unter 25. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Geimpften.
In Stavanger liegt der Inzidenzwert momentan etwas über dem Landesschnitt, was wir den immer noch feiernden Abiturienten verdanken. Traditionell sind die ab Ende April am Feiern und fahren häufig mit aufwändig um- und ausgebauten Bussen durch die Gegend (mehr dazu gibt es hier zu lesen). In diesem Jahr begann die Feiersaison etwas später und natürlich unter Auflagen, die sich offensichtlich nicht immer einhalten ließen. Vor einer Woche gab es einen kleineren Corona-Ausbruch unter den Abiturienten mit der Folge, dass wir in Stavanger wieder leicht ansteigende Infektionszahlen haben. Die Schulabgänger haben nun bis auf Weiteres rulleforbud, dürfen also nicht mehr mit ihren Fahrzeugen „rollen“, womit sich die Partysaison für dieses Jahr erledigt haben dürfte.
Wir „rollten“ am vergangenen Wochenende mit dem Zug nach Bryne, einer Kleinstadt 30 km südlich von Stavanger, um den dortigen Brewpub Brix zu besuchen und die aktuellen Biere zu probieren. Der Brauer vor Ort kommt aus Deutschland, und wir hatten die Gelegenheit, mit ihm über seine (und andere) Biere zu fachsimpeln. Corona-bedingt verläuft das Bestellen und Bezahlen in norwegischen Pubs und Restaurants überall über Smartphoneapps. Mein Portemonnaie hatte ich gar nicht dabei – das Handy reicht ja. Etwas überrascht war ich dann, als ich Mittwoch eine E-Mail vom Brix bekam, wo ich gefragt wurde, ob es sein könne, dass wir unser Essen nicht bezahlt hätten! Da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Das Bestellen des Essens erfolgte noch auf die analoge, „altmodische“ Art, bei einem Kellner am Tisch, und wir hatten tatsächlich vergessen, dafür zu bezahlen. Wir haben uns schon so daran gewöhnt, mit dem Handy zu bestellen und zu bezahlen, dass wir nicht eine Sekunde daran gedacht hatten, dass da noch eine Rechnung offen war. Na ja, dank Bezahlapp war das Malheur schnell behoben.
Inzwischen ist in norwegischen Kneipen und Restaurants die Essenspflicht aufgehoben, d.h. man kann jetzt wieder ganz entspannt ins Cardinal gehen und in Ruhe ein paar Biere trinken. Zur Zeit der Essenspflicht hielt man sich möglichst lange mit dem Essen auf, während man sich gleichzeitig schnell die Biere reinballerte. War das Essen verzehrt, durfte man noch austrinken und musste dann raus – schön war das nicht, gemütlich geht irgendwie anders.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Im Herbst wird unser Haus renoviert. Es stehen an: ein neues Dach samt 10 cm Isolierung, neue Fenster im alten Stil, alle Außenwände isolieren und mit neuer Verkleidung versehen. Mit dem Dachdecker sind wir uns soweit einig und ein Vertrag wurde ausgearbeitet, und wir hoffen, dass wir nächste Woche das Gleiche für die Fenster und Wände mit einer Baufirma erreicht haben. Die Baubranche boomt in Norwegen – es war nicht leicht, geeignete Firmen zu finden, die Kapazität haben, für uns zu arbeiten. Dumm nur, dass die Holzpreise so unglaublich hoch sind zur Zeit…