Nordlicht über Stavanger

Endlich, nach über 20 Jahren in Norwegen, haben wir zum ersten Mal Nordlicht „in echt“ gesehen: Seit letztem Sonntag gab es an mehreren Tagen teilweise kräftiges Nordlicht auch in Südnorwegen zu beobachten!

Geparkte Fahrzeuge am Straßenrand im Dunkeln
Verkehrschaos am Tungenes Fyr!

Speziell Tania ist schon seit längerem auf der Nordlichtjagd. Sie hat sich auf dem Handy mehrere Nordlicht-Warnapps installiert und ist Mitglied in einer Facebook-Gruppe, deren Mitglieder sich über Neuigkeiten rund um Nordlicht in Stavanger austauschen. Wir sind bei positiven Vorhersagen schon ein paar Mal mit dem Auto an dunkle Orte gefahren und haben uns die Nacht um die Ohren geschlagen und auf Nordlichter gewartet, doch bisher hatten wir kein Glück.

Theoretisch kann man auch in Südnorwegen mehrmals im Jahr Nordlichter beobachten, allerdings macht uns das Wetter an der Westküste häufig einen Strich durch die Rechnung – wolkenlos sollte der Himmel schon sein, um Nordlichter sehen zu können.

Nordlicht an der norwegischen Küste
Noch etwas schwach: Nordlichtschimmer

Diese Woche hat offenbar alles gepasst: Seit Sonntag haben wir stabiles Hochdruckwetter mit viel Sonne am Tag und klarem Himmel bei Nacht. Schon am Sonntagabend trudelten in Tanias Facebook-Gruppe die ersten Nordlicht-Fotos ein. Ich hatte da aber schon mein drittes Glas unseres neunprozentigen Baltic Porters in der Hand und konnte daher nicht mehr Auto fahren, und aus der hell erleuchteten Stadt muss man schon raus, um Nordlichter sehen zu können.

Nordlicht an der norwegischen Küste
Nordlicht

Umso mehr hofften wir auf den Montag. Und tatsächlich, die Vorhersagen sahen gut aus, so dass wir uns gegen halb neun mit Stativ und Kamera bewaffnet auf den Weg zum Tungenes Fyr machten, einem Leuchtturm an der Nordsee, ca. 15 km von Stavanger gelegen. Dort trafen wir auf mehrere hundert Gleichgesinnte. Der Parkplatz war längst voll; überall parkten Autos an den Straßenrändern, in Grundstückseinfahrten und wo es sonst irgendwie passte. Wir mussten daher ein gutes Stück zu Fuß gehen, ehe wir am Leuchtturm ankamen.

Nordlicht an der norwegischen Küste
Nordlicht

Und wo war nun das Nordlicht? Tja, zunächst war es eigentlich kaum zu sehen – man hätte es auch für Nebelschwaden oder Wolken halten können. Aber die Sensoren unserer Kameras „sahen“ etwas anderes – nach mehreren Sekunden Belichtungszeit zeigte sich ein deutlich grüner Schleier auf den Fotos. Im Laufe der Zeit wurde das Nordlicht aber wesentlich kräftiger, so dass man es leicht mit dem bloßen Auge erkennen konnte.

Leuchtturm Tungenes Fyr in Randaberg bei Stavanger nachts mit Nordlicht
Leuchtturm Tungenes Fyr bei Nordlichtnacht

Als wir uns gegen 22 Uhr wieder auf dem Nachhauseweg machten, konnte man das Nordlicht sogar von der hell erleuchteten Straße aus erkennen. Und immer noch kamen uns massenweise Nordlichtsüchtige entgegen.

Schreibe einen Kommentar!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.