Wenn man sich die langfristige Wettervorhersage anschaut, scheint der Sommer für dieses Jahr gelaufen zu sein; Zeit also, hier eine kurze Zusammenfassung zu bringen!
Unser Urlaub fiel in diesem Jahr etwas anders aus als bei uns üblich. Normalerweise machen wir beide vier Wochen lang frei; das war in diesem Jahr zumindest bei mir nicht möglich, da ich in der Universität unser komplettes IT-System neu aufbaue. Das ist nur im Sommer möglich, wenn alle anderen Semesterferien oder Urlaub haben.
Somit blieben uns nur zwei Wochen, die wir in einem Ferienhaus in Dänemark verbrachten. Damit für etwas körperliche Aktivität gesorgt war, hatten wir unser Haus so ausgewählt, dass wir es von der Fähre in Hirtshals aus locker mit Fahrrad erreichen konnten; das Auto blieb zu Hause. Unser Haus lag in Kjul Strand, nur rund 5 km östlich von Hirtshals gelegen. Unser Plan war, im Großen und Ganzen unsere Ruhe zu haben. Ich hatte mir einen Stapel ungelesener Brew Your Own-Magazine mitgenommen, die ich im Urlaub lesen wollte. Sollte das nicht reichen, waren zur Sicherheit auch die letzten c’t-Ausgaben in digitaler Form im Gepäck.
Insofern war uns auch das Wetter nicht so wichtig, nur am ersten und letzten Tag sollte es bitte schön nicht regnen, denn an diesen Tagen fehlte uns ein schützendes Dach über dem Kopf: Die Fähre aus Norwegen kam morgens um halb acht in Hirtshals an, und das Haus konnten wir erst am Nachmittag übernehmen. Ähnlich war die Situation am letzten Tag – wir mussten vormittags aus dem Haus raus, die Fähre zurück nach Norwegen fuhr aber erst abends. Tatsächlich war es an beiden Tagen trocken, so dass wir uns ohne Probleme draußen aufhalten konnten.
Auch sonst hatten wir recht gutes Wetter, abgesehen von zwei Regentagen. Allerdings war es in der ersten Woche trotz Sonnenscheins recht kühl, dazu wehte ein starker Nordwind – so stark, dass die Fähren in Hirtshals beim Ablegen Schlepperhilfe benötigten. Ausgerechnet am Tag mit dem heftigsten Wind mussten wir natürlich zum Einkaufen in die große Stadt nach Hirtshals radeln…
Wegen des starken Windes beschränkten sich unsere längeren Radtouren auf Abstecher nach Løkken (45 km), Ålbæk (30 km) und Hjørring (15 km). Klar, dass die angefahrenen Orte über für uns interessante Ausflugsziele verfügten. Speziell das Bette Ølhus in Ålbæk an der Ostküste Jütlands lockt mit – ich behaupte das jetzt mal – Dänemarks größter Auswahl an belgischen Bieren. Es lohnt sich immer wieder, dort vorbeizufahren.
Ein paar Worte zu unserem Ferienhaus können wir auch noch verlieren. Es war schon etwas älter und teilweise etwas heruntergekommen und hatte zum 1. Juli gerade den Besitzer gewechselt. Im Haus hing ein Zettel mit Kontaktdaten der neuen Besitzer, mit der Bitte, doch Bescheid zu sagen, falls irgendetwas Wichtiges fehlen sollte. Wir wurden schon vorab darüber informiert, dass der Besitzer kommen würde, um den defekten Fernseher auszutauschen. Nun ja, der Fernseher selbst war eigentlich OK, allerdings konnten wir nur deutsches Fernsehen über Satellit empfangen. Für uns war das jetzt nicht schlimm, aber wir hätten ja auch Norweger sein können 🙂 Und der neue Fernseher änderte daran natürlich nichts, es fehlte wohl ein Satellitenfernsehenabonnement, das z.B. skandinavische Sender beinhaltet. Zumindest bekamen wir am vierten Tag unseres Aufenthaltes ein paar Liegestühle – Gartenmöbel o.ä. fehlten bis dahin vollständig. Ansonsten gab es nichts zu meckern; das Haus lag gut versteckt im Gebüsch, nicht weit von Strand und Kiosk, wo die Dose Tuborg nur zwanzig Kronen kostete.
Einen guten Vorsatz hatte ich dann auch noch gehabt: Ich wollte wieder mit dem Joggen beginnen. Jeden Morgen lief ich ein bisschen am Strand, am Ende waren es rund 3000 m pro Lauf. Ging alles gut, bis zum 11. Tag, als plötzlich mein rechtes Knie etwas schmerzte. Nicht so schlimm, dachte ich, und lief meine Strecke noch zu Ende. Auf weitere Läufe verzichtete ich dann aber. Wenig hilfreich war es dann wohl, dass wir am letzten Tag unseres Urlaubes den ganzen Tag auf den Beinen waren, u.a. im Nordsee Oceanarium in Hirtshals. Die Folge war, dass ich zwei Wochen lang humpelte und zeitweise an Krücken ging. Inzwischen ist alles wieder gut, aber mit dem nächsten Lauf warte ich lieber noch etwas.
Zurück in Stavanger fanden wir einen „explodierten” Vorgarten vor. Wir hatten zuvor sehr großzügig Samen für Sommerblumen verteilt; während unserer Abwesenheit sind nun Korn- und Ringelblumen in verschiedenen Farben und Wuchsformen, Mohn, Kapuzinerkresse und vieles mehr aufgegangen, zusätzlich zu den schon vorhandenen Stauden, die vermutlich mit den neu hinzugekommenen um Nährstoffe und Licht kämpfen. Soll aber keiner kommen und sagen, wir täten nichts für Insekten!
Während ich also nach zwei Wochen Urlaub, der nun schon vier Wochen zurückliegt, wieder arbeiten musste, hat Tania sich weitere drei freie Wochen hier zu Hause gegönnt. In dieser Zeit hat sie sich ihrem Hobby Tiffany und Bleiglas gewidmet und zum ersten Mal ein Bleiglasbild angefertigt. Die Arbeit hat ihr einiges abverlangt, sowohl handwerklich als auch nervlich, aber das Resultat kann sich sehen lassen!
@Tanias erstes Bleiglasbild: Wow, das sieht echt stark aus, klasse 👍
Dankeschön! Das war wirklich eine große Herausforderung, so bald mache ich so etwas nicht wieder! Ich habe wirklich 2,5 Wochen daran gerabeitet – in Vollzeit. Außerdem habe ich bei dem Projekt mein gesamtes Vokabular an Schimpfwörtern gebraucht 😉
Cool, gibt's das schon als Audio-podcast?
Muss ich haben 🤣
Nee, aber du kannst es dir bei Gelegenheit mal live anhören (Silvester vielleicht?). Ist übrigens dreisprachig – Deutsch, Englisch und Norwegisch!
Moin, wir sind uns zu 99,9 % sicher, dass das heute ein besonderer Tag für euch ist, oder? Wir sagen mal 'Herzlichen Glückwunsch und weiterhin alles Gute!'.
Dabei fiel uns auf, dass wir Tania's Geburtstag vergessen haben. Wir bitten vielmals um Entschuldigung und wünschen, wenn auch sehr verspätet, zu diesem Anlass alles Gute!
Arnold, lass dich nicht entmutigen. Du hast wahrscheinlich für den Anfang zu viel gemacht. Die Muskeln machen das mit, aber Gelenke, Bänder und Sehnen sind nicht so schnell. Auch das Schuhwerk spielt eine große Rolle. Wir haben auch längere Zeit gebraucht, um die typbedingten optimalen Laufschuhe zu finden.
Schönen Gruß von Elsa und Hardy
Jo, richtig gerechnet, danke!
Mit dem Laufen hast du vermutlich recht. Nicht weit von uns gibt's eine Tartanbahn; dort werde ich dann in Zukunft wieder in das Training einsteigen.