Fleißiges Wochenende

Dieses Wochenende haben wir einiges geschafft!

  • Der Kellerfußboden wurde ein drittes Mal gestrichen. Inzwischen können wir die Farbe davon überzeugen, zum Großteil am Boden haften zu bleiben. Zwei weitere Anstrichrunden sind für die nächsten Tage geplant.
  • Drei Maschinen Wäsche hängen auf den Wäschständern; nun sind beide Ständer voll und es ist nur noch eine Ladung übrig (wir haben wirklich aufgeholt!).
  • Wir haben unser erstes Weihnachtsessen gekocht: Schweinerippen … mmmmmmm – lecker!
  • Beide Fahrräder und das Tandem sind für den Winter vorbereitet: Spikesreifen (piggdekk) sind aufgezogen. Wir hatten schon seit Tagen das Tandem im Wohnzimmer stehen, weil sich der Manteltausch als schwierig erwies. Schon letztes Wochenende sind wir das Projekt angegangen, aber da noch draußen. Es war dunkel, windig, schweinekalt, und die Schutzbleche viel zu nah an den Reifen. Na, nun ist die Wintertauglichkeit gegeben.
  • Es gären weitere 18 Liter herrlichen Stouts still vor sich hin.

Den Rest des Abends verbringen wir auf dem Sofa. Ja, bei uns gibt es nichts Neues!

Steuerschock für Obama

Teurer Spaß: Mit der „First Limo” unterwegs in Norwegen

Teurer Spaß: Mit der „First Limo” unterwegs in Norwegen

Präsident Obama wird am 10. Dezember in Oslo erwartet, um den Friedensnobelpreis entgegenzunehmen. Aus diesem Anlass wird er auch seine gepanzerte Präsidentenlimousine im Lande haben, die ihn vom Flughafen Gardermoen in die Stadt bringen soll.

Laut eines Aftenposten-Artikels ist es bisher immer so gewesen, dass sein Auto Kennzeichen des jeweiligen Gastlandes bekommt. Und um das Gastland und dessen Gesetze zu respektieren, sind auch die fälligen Steuern und Gebühren zu bezahlen. Das kann ihn in Norwegen teuer zu stehen kommen: Aftenposten hat ausgerechnet, dass da die nette Summe von 4.000.000 Kronen, umgerechnet ca. 475.000 Euro, zusammenkommen dürfte — auf diese Summe belaufen sich die fälligen Einfuhrgebühren, die sich aus Abgaben für das Gesamtgewicht (8 Tonnen), Motorleistung (450 PS) und CO2-Ausstoß (1080 g/km) zusammensetzt.

Ein kleiner Trost: Sollte sein Fahrer den Wagen hier zu Schrott fahren, kann Obama das Altmetall gleich hier lassen. Er bekäme dann 1.300 Kronen an vrakpant (Verschrottungsprämie) zurück — dieses Pfand ist in den 4 Millionen nämlich ebenfalls enthalten.

Stippvisite in der Uni Bremen

Letzten Freitag war ich kurz zur Promotion von Uli an der Uni Bremen. Was soll ich sagen — es hat mal wieder Spaß gemacht, eine Promotion in Bremen zu erleben. Es gab Essen, Livemusik und haufenweise leckere Getränke. Darüberhinaus gab es natürlich viele lustige Geschichten aus der guten(?) alten Zeit. Klasse, mal die alten Kollegen zu treffen — die meisten haben sich kaum verändert. Ich (angeblich) auch nicht 😉

Die Promotion war interessant; ich hatte vergessen, wie anders das in Deutschland im Vergleich zu Norwegen abläuft. Aber Uli hat das super gemacht, und ich danke ihr hiermit noch mal offiziell für die Einladung. Nun drücke ich noch Dorit die Daumen, die Übermorgen durch diese schwere Prüfung muss. Schade, dass ich in diesem Fall aus der Ferne die Daumen drücken muss.

Außerdem habe ich spontan einen neuen Rechner bei Aldi gekauft. Ich war ja auch etwas überrascht, als Arnold mich auf dem Weg zum Promotionsvortrag anrief und sagte, dass es bei Aldi einen All-in-one-PC im Angebot gäbe (— ja und?!?) … Aber als gehorsame Ehefrau habe ich ihn quasi im Vorbeigehen gekauft. Nun müssen wir ihn nur noch irgendwie nach Norwegen kriegen.

Lutefiskdefizit

Es gibt ja bekanntlich einige typische Gerichte, die man in Norwegen in der (Vor-)Weihnachtszeit isst. Dazu gehören unbedingt ribbe (Schweinerippe), pinnekjøtt (gepökelte Schafrippe) und lutefisk (gelaugter Kabeljau). Besonders Letzteres ist für mitteleuropäische Gaumen sehr gewöhnungsbedürftig, aber ein Mal im Jahr ist es auch für uns einfach ein Muss. Bisher haben wir immer in einem Restaurant in Oslo (Rorbua, auf Aker Brygge) unsere jährliche Lutefiskration bekommen, aber bei der Entfernung wäre das ja ein teurer Restaurantbesuch. Allerdings mussten wir zu unserem Schrecken feststelllen, dass Lutefisk in den hiesigen Restaurants fast doppelt so teuer wie auf Aker Brygge ist — diese Geldschneiderei boykottieren wir selbstverständlich!

Nun, selbst ist die Frau (und der Mann natürlich auch): Dieses Jahr werden wir erstmals Lutefisk zu Hause zubereiten. Das Haus wird zwar tagelang furchtbar stinken, aber es wird bestimmt ein leckeres Essen! Zumindest, wenn wir es so hinkriegen, dass der Fisch nicht mehr völlig glibberig ist — und das ist die hohe Kunst des Lutefiskzubereitens!

Schweinegrippe

In Norwegen grassiert die Schweinegrippe, und zwar besonders heftig. Aus bisher unerfindlichen Gründen sind bereits 15 Todesopfer zu beklagen — zum Vergleich: im wesentlich bevölkerungsreicheren Deutschland sind es erst neun. Dieser Umstand hat sogar die Weltgesundheitsorganisation auf den Plan gerufen; besorgt kontaktierte der WHO-Vizegeneraldirektor Keiji Fukuda die norwegischen Gesundheitsbehörden um zu erfahren, ob Norwegen Hilfe benötige. Der norwegische Gesundheitsdirektor Bjørn-Inge Larsen konnte aber erklären, dass Norwegen alles unternehme, um die Situation in den Griff zu bekommen.

Da hoffen wir mal, dass das ausreicht 😉

Immerhin: Zur Zeit ist das Medikament Tamiflu (gegen Auflagen) rezeptfrei in den Apotheken zu erhalten. Die Behörden erhoffen sich dadurch, dass erkrankte Personen schneller und einfacher an das Medikament kommen.

Zur Zeit geht es uns aber noch gut; auch in unserem Umfeld ist nichts von Schweinegrippefällen bekannt. Ansonsten hoffen wir auf unsere „deutschen Gene” …

Geologe für einen Tag

Es ist angerichtet: Gesteine, Fossilien und Minerale

Es ist angerichtet: Gesteine, Fossilien und Minerale

Hui, das war anstrengend! Gestern war ich auf einer Veranstaltung für Schüler der zehnten Klassen in Sandnes, einem Nachbarort von Stavanger, sozusagen der offizielle Vertreter der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Stavanger. Zur Seite stand mir eine Angestellte aus der Fakultätsverwaltung, die aber nur für den Fall anwesend war, dass jemand Fragen zum Studienablauf haben sollte. Ziel der Veranstaltung war, Schülern, die im nächsten Jahr in die Oberstufe wechseln, die naturwissenschaftlichen Fächer schmackhaft zu machen. Anders als in Deutschland entscheidet die Fächerwahl in der Oberstufe darüber, welche Fächer man später studieren darf.

Da von meinen wissenschaftlichen Kollegen niemand Zeit hatte, musste ich halt los — gewappnet mit einem Karton voller Gesteine, Minerale und Fossilien, ein paar Ausdrucken seismischer Profile und dem Restwissen an Geologie, das zwölf Jahre nach Abschluss des Studiums noch da ist. Auf in den Kampf!

Ab 9 Uhr kamen alle zehn Minuten 10-15 Schüler an meinen Stand, und da hab ich denen schön was erzählt vom Geologenleben und über Komatiite, Basalte, Eisenerze, Kreide, Ekofisk, Stromatolithe, Ammoniten, Dinosaurier, Geophysik, Seismik, Salz, Pyrit, Muskovit und Anthrazit. In dieser Reihenfolge. Und — wie gesagt — alles innerhalb von zehn Minuten. Aber es ging, und alles auf Norwegisch. Nach zwanzig Gruppen rauchte mir aber doch ganz schön der Kopf.

Besuch

Im Gebüsch: Geocacher bei der Arbeit

Im Gebüsch: Geocacher bei der Arbeit

Vergangene Woche hatten wir wieder Besuch aus Deutschland. Meine Schwester und ihr Mann sind am Mittwoch mit dem Ryanair-Flieger herübergekommen, um unser neues Haus und Stavanger in Augenschein zu nehmen. Da wir die meiste Zeit arbeiten mussten, konnten wir nur am Sonnabend gemeinsam etwas unternehmen.

Wir sind ins Rogaland Aboret gefahren, einem Arboretum in der Nähe. Dort konnten Birte und Thomas ihrer Leidenschaft, dem Geocaching, frönen. Für die, wo es nicht kennen tun: Beim Geocaching läuft man stundenlang durchs Unterholz, um mit einem GPS-Gerät bewaffnet nach versteckten „Schätzen”, den Geocaches, zu suchen, die vorher von jemand anderem versteckt wurden. Nachdem wir eine Weile erfolglos gesucht haben, machten wir noch einen kleinen Abstecher an den Nordseestrand, wo ein paar Surfer sich im Wellenreiten versuchten; allerdings war da nicht viel zum Reiten.

Am Samstagabend waren Tania und ich im Konzert von CC Cowboys, einer norwegischen Rockband. Das Konzert begann um 22 Uhr; erstaunlich, wie viele Zuschauer zu diesem Zeitpunkt bereits so besoffen waren, dass sie kaum noch stehen konnten. Nach dem Konzert sind wir noch in die Stadt gegangen, um ein paar Biere zu trinken; dort bot sich uns das gleiche Bild. Kein Wunder, dass es in Stavanger am Wochenende häufig zu Schlägereien kommt.

Apropos Schlägereien — in der Zeitung stand heute zu lesen, dass der Hoppemann in Stavanger sein Unwesen treibt. Bei dem Hoppemann (übersetzt etwa „Hüpfmann”) handelt es sich um einen nur leicht gestörten Typen aus Nordnorwegen, der dort vor ca. einem Jahr dadurch bekannt wurde, dass er Kinder darum bat, auf ihn zu springen. Die Kinder sollten dafür Geld erhalten. Nun ist er offenbar nach Stavanger gezogen. Hier hat er nun Kinder angesprochen, gegen 2.000 Kronen Belohnung auf ihn zu springen. Sollten sie dabei seine Nase brechen, würde noch mehr Geld dabei herausspringen. Eltern sind entsetzt, die Polizei ist hilflos, denn bisher hat der Hoppemann noch nichts Strafbares begangen 😉

Kahlschlag

Wartet auf Abtransport: Thujagrünzeug

Wartet auf Abtransport: Thujagrünzeug

Gestern haben wir zwei weitere Thuja-Bäume zersägt. Das angefallene Grünzeug (s. Foto) haben wir heute entsorgt. Zufälligerweise wird z.Zt. montags ganz in der Nähe Gartenabfall abgeholt; zwei große Müllwagen standen bereit, und wir brauchten unsere Zweige nur hineinzuschmeißen. Nun haben wir Platz für umfangreiche Neuanpflanzungen 😉

Ansonsten geht hier alles seinen Gang; zur Zeit gibt es nichts Aufregendes zu berichten.

Gebraut!

Das wurde ja auch mal Zeit! Wir haben heute zum ersten Mal seit dem Umzug ins neue Haus Bier gebraut. Rund 18 Liter gären — hoffentlich erfolgreich — vor sich hin. Wieder ca. 1000 Kronen gespart, legt man den Gegenwert von „Kaufbier” zu Grunde.

Alles offen: Kanalbau auf Norwegisch

Alles offen: Kanalbau auf Norwegisch

Kanalbau „norwegische Art”: Wie bereits berichtet, wird in unserer Straße zur Zeit der Kanal und die Trinkwasserleitung erneuert. Gespannt verfolgen wir seit rund zwei Wochen den Fortgang der Arbeit. Offensichtlich werden die Leitungen Stück für Stück freigelegt und ausgetauscht; danach wird das entstandene Loch wieder zugeschüttet. Der „Vortrieb” beträgt ca. 5 m pro Tag, und inzwischen ist die Baustelle direkt vor unserem Haus.

Wir sind froh, dass die kalte Jahreszeit angebrochen ist, so gibt es keine Geruchsbelästigungen von der Baustelle. Nach Feierabend ist es nämlich so, dass zwischen altem und neuem Kanalrohr eine ca. 2 m breite Lücke klafft, gefüllt mit allem, was ein echtes Kanalrohr so zu bieten hat. Irgendwie finden diese Dinge dann schon ihren Weg in das neue Rohr. Gerade jetzt ist zudem das Abflussrohr der gegenüberliegenden Steinhaussiedlung offen (siehe rote Markierung auf dem Foto). Interessant, was wir von unserem Frühstückstisch so alles beobachten können!