Sommer

Campingtour nach Røros

Seit knapp zwei Wochen haben wir Urlaub. Während der ersten Woche haben wir eine kurze Campingtour ins ca. 800 km entfernte Røros unternommen. Røros selbst hatten wir bereits 2005 während unserer Nordkapptour besucht und besichtigt. Ein Großteil der Innenstadt und des dortigen Kupferbergwerkes zählen zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Blick auf norwegischen Fjord
Odda: Ende des Sørfjordes

Unsere Reise begann am Nachmittag des 26. Juni, nachdem wir den Vertrag mit der Baufirma unterzeichnet hatten, die im Herbst unser Haus von außen renovieren soll. Entsprechend kurz war die erste Etappe, die uns von Stavanger aus über den RV13 und nach Passieren des weltweit längsten unterseeischem Tunnels nach Odda führte. In Odda zelteten wir übrigens fast unter Norwegens größtem Stein – dabei handelt es sich um sogenanntes Geschiebe – Gesteinsmaterial, das von Gletschern während der Eiszeit transportiert und dann, nach dem Abtauen des Gletschers, abgelagert wird. Der Stein in Odda soll rund 65.000 Tonnen wiegen.

Hardanger in Norwegen
Hardanger

Auf dem Campingplatz in Odda herrschte schon früh morgens um sechs geschäftiges Treiben, denn der Platz ist für viele Touristen Ausgangspunkt für eine Wandertour zur Felsformation Trolltunga. Wir ließen uns aber etwas länger Zeit und brachen gegen 10:30 auf. Weiter ging es auf dem RV13 durch die Obstanbauregion Hardanger bis nach Flåm, einem kleinen Dorf am Ende des Aurlandfjords, der wiederum ein Arm von Norwegens längstem Fjord, dem Sognefjord, ist.

Ægir Bryggeripub
Ægir Bryggeripub

„Klein, aber oho“, kann man zu Flåm sagen, denn es gehört mit (zu normalen Zeiten) rund 240.000 Kreuzfahrtpassagieren zu Norwegens größten Kreuzfahrthäfen. Außerdem ist Flåm Endpunkt der Eisenbahnlinie Flåmsbana, die pro Jahr rund 700.000 Touristen in den Ort bringt. Zu Pandemizeiten geht es in Flåm aber recht beschaulich zu. Die Hauptattraktion für uns war der Ægir Brauereipub, Ursprung der Ægir Brauerei, eine der ältesten Handwerksbrauereien in Norwegen, die 2007 die Produktion aufnahm. Der Pub ist sehr speziell. Das Gebäude ähnelt von außen einer Stabkirche, im Innern ist alles im „Wikingerstil“ gehalten, und gutes Bier gibt es sowieso.

Norwegische Gebirgslandschaft am Tindevegen
Noch Schnee auf den Gipfeln: Tindevegen

Von Flåm ging es am nächsten Tag weiter nach Lom. Dabei befuhren wir unter anderem den spektakulären Tinderveg, eine Gebirgsstraße, die durch das Jotunheimen, Skandinaviens höchstem Gebirge, führt. Wir sahen eine tolle Landschaft, quasi atemberaubend hinter jeder Kurve.

In Lom besichtigten wir die dortige Stabkirche, deren ältester Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt.

Stabkirche in Lom
Stabkirche in Lom

Weiter ging es nach Røros, wo wir unter anderem durch Teile des Dovrefjells fuhren, ein Gebirge, das das südliche Norwegen geografisch von der Region Trøndelag trennt. In der Nähe von Røros fanden wir einen sehr ruhigen Campingplatz – genau das Gegenteil von dem vorherigen Platz in Lom.

Wieder eine neue Landschaft bekamen wir am nächsten Tag zu sehen: Zunächst gab es unweit der schwedischen Grenze über weite Strecken (relativ langweilige) Birkenwälder, später dann Nadelwaldgebiet.

Ein Elch verschwindet im Wald in Norwegen
Und schnell wieder weg: Elch (Mitte, am linken Straßenrand)

Und dann stand er auf einmal mitten auf der Straße: Der König der Wälder – ein Elch!

Als wir uns unserem Ziel am Mjøsasee näherten, wurde es wieder hügeliger. In Elverum gelang uns dann der große Coup: Durch irgendwelche Umstände war der Sprit dort extrem günstig: Wir tankten für sagenhafte 12,89 kr/l – der niedrigste Preis, den wir unterwegs gesehen hatten, lag immer deutlich über 14 Kronen, und so sollte es auch bis zum Ende bleiben. Keine Ahnung, wieso der Treibstoff dort so günstig war!

Norwegische Gebirgslandschaft
Über ein letztes Gebirge vor Stavanger

Nach einer Nacht am Mjösasee und einer weiteren Station in Åmot kamen wir dann am vergangenen Sonntag wohlbehalten und um einige Eindrücke reicher wieder in Stavanger an.

Örschnes?

Aus dem Internet haben wir erfahren, dass Werder offensichtlich an der Verpflichtung des norwegischen Fußballers Fredrik Aursnes vom derzeitigen Tabellenführer der norwegischen Eliteserie, Molde FK, interessiert ist. Und bei Deichstube/Weser-Kurier ist man ja nicht dumm und erkundigt sich bei Rune Bratseth, wie denn der Nachname Aursnes korrekt ausgesprochen wird. Am Ende, so scheint es, hatte „Der Elch“ dann auch keinen Bock mehr auf die untalentierten Aussprechversuche deutscher Journalisten, und so kam dann Örschnes dabei heraus. Wir wollen uns an dieser Stelle bemühen, den ZBiS-Lesern die richtige Aussprache von Aursnes beizubringen.

Genau wie im Deutschen stellt die Buchstabenfolge au ein Diphthong oder Doppellaut dar – die beiden Buchstaben werden nicht jeder für sich ausgesprochen, sondern bilden einen Laut. Der norwegische Diphthong au wird in etwa ausgesprochen wie der Buchstabe o oder das Wort oh auf Englisch (nur etwas „offener“), oder wir au auf sächsisch. Als nächstes kommt der Buchstabe r, der in vielen norwegischen Dialekten „gerollt“ wird. Hinzu kommt, dass die Buchstabenfolge rs in den meisten Dialekten zu einem (deutschen) sch verschmilzt. Der Name endet dann mit nes, was wie ness ausgesprochen wird, also kurzes e mit scharfem s. Das Ganze zusammengefasst in eingedeutschter Lautschrift: Aurrschness (und nicht vergessen, das r zu rollen und beim au zu sächseln). Es sieht ja im Moment so aus, als würde Aursnes erst im Winter nach Bremen kommen, da ist also noch etwas Zeit zum Üben.

Nicht, dass die Sache genauso in die Hose geht wie bei Erling Haaland. Der heißt natürlich nicht „Hahland“, sondern „Holand“, mit offenem, langen o, ähnlich wie in Holland, nur eben lang. Genaugenommen heißt er ja Erling Braut Haaland (und beim au in Braut wieder an das Sächsische denken…)

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