Staatlicher Bierdealer

Als anspruchsvoller Biertrinker hatte man es nicht leicht in Norwegen. Aufgrund der rigiden Alkoholpolitik im Lande müssen alkoholische Getränke, die mehr als 4,7 vol.-% Alkohol enthalten, in den staatlichen Vinmonopol-Läden vertrieben werden. Obwohl die Läden den Namen Vinmonopol tragen, gibt es dort natürlich auch starkes Bier und Spirituosen. Je nach Vinmonopol-Filiale sah das Bierangebot jedoch mehr oder weniger kümmerlich aus, vermutlich je nach Interesse des jeweiligen Filialleiters gegenüber dem Thema Bier.

Im Ølmonopol: Hoffentlich eine gute Wahl getroffen

Im Ølmonopol: Hoffentlich eine gute Wahl getroffen

Bis vor ein paar Jahren mag das noch OK gewesen sein — schließlich gab es nur ein paar norwegische und ausländische Starkbiere, die dort verkauft wurden. Aber seitdem vor rund 15 Jahren die Craft-Bier-Welle das Land traf, war das Angebot im Vinmonopol ungenügend und alles andere als kundenfreundlich.

Das alles ist jetzt anders. Seit vergangenen Freitag gibt es die ersten zwei Ølmonopol-Läden in Norwegen. Und überraschenderweise steht einer der beiden Läden in Sandnes, einer Kleinstadt rund 15 km südlich von Stavanger! Der Name Ølmonopol ist ein wenig missweisend, handelt es sich doch um ansonsten normale Vinmonopolläden, die lediglich über eine erweiterte Bierabteilung verfügen.

Im Kühlschrank bleibt es länger frisch: APA, IPA, Pils & Co.

Im Kühlschrank bleibt es länger frisch: APA, IPA, Pils & Co.

Aber diese Erweiterung kann sich sehen lassen: Rund 550 verschiedene Biere sollen stets angeboten werden, und alle zwei Wochen wird ein Teil des Angebotes ausgetauscht. Die Biere sind ordentlich nach Stilrichtungen sortiert und nicht etwa nach Brauereien, Herkunftsländern oder Flaschengröße. Biere, bei denen es ein bisschen auf ordentliche Lagerung ankommt, stehen in Kühlschränken.

Dementsprechend war die Resonanz groß: dreißig bis vierzig Bierverrückte standen morgens Schlange, ehe sich um zehn Uhr die Türen öffneten. Ein besonders seltenes Bier, von dem es nur 15 Flaschen gab, war nach dreißig Sekunden ausverkauft.

Wir ließen es da etwas ruhiger angehen und fuhren erst nach Feierabend zum Biereinkaufen; es war immer noch genügend Bier da, so dass wir auch noch etwas abbekamen 😉

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