Bierreicher Herbst II [Update]

Ja, der Herbst hat es irgendwie in sich — schon vor knapp einem Jahr ließen wir uns an dieser Stelle über die zahlreichen Trinkgelegenheiten zum Jahresende aus, und in diesem Jahr ist es nicht viel anders.

Bierfestival in Stavanger: What's Brewing

Bierfestival in Stavanger: What’s Brewing

Den Anfang macht ein neues Bierfestival in Stavanger, das am kommenden Wochenende in der ehemaligen Tou-Brauerei stattfindet. Unter dem Festivalnamen „What’s Brewing” — auf Deutsch in etwa „Hey Alter, was braut denn so bei dir?” kommen 28 Handwerksbrauereien aus neun Ländern (Dänemark, England, Estland, Italien, Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien, USA), um insgesamt 219 Biersorten aus über 40 verschiedenen Bierstilen anzubieten. Ursprünglich hatten wir geplant, nur am Sonnabend zum Festival zu gehen, wegen der irren Menge an Bieren haben wir aber noch Tickets für den Freitag hinzugekauft. Inzwischen ist das Festival ausverkauft, was auch an der etwas unfreiwilligen Werbung durch die örtlichen Behörden, die für Schankgenehmigungen und -kontrollen zuständig sind, liegt. Dort gibt es eine neue Leitung, und die musste wohl erst einmal ihr Revier deutlich markieren. Mit Hinweis auf das norwegische Werbeverbot für alkoholische Getränke wurden Kneipen und Restaurants, darunter auch Cardinal, dazu verdonnert, beispielsweise Dekorationsgegenstände wie Brauereischilder, alte Bierflaschen und Etiketten aus ihren Läden zu entfernen. Vorbeugend hat daher die Bierfestivalleitung bei den Behörden angefragt, in welcher Form sie denn für What’s Brewing werben dürfte. Die Antwort war einigermaßen niederschmetternd und erstaunlich — offiziell darf What’s Brewing beispielsweise nicht darüber informieren, welche Brauereien am Festival teilnehmen, weder auf der Festival-Homepage, noch auf Plakaten, auf Facebook usw. Diesen Job mussten daher andere übernehmen, wie beispielsweise die mit uns befreundeten Heimbrauer Kjetil und Haffy in ihrem Bier-Blog Die by the Beer. Selbst für norwegische Verhältnisse war das Verhalten der Behörden so kurios, das die Presse landesweit darüber berichtete — eine bessere Werbung hätte es kaum geben können 😉

Wir freuen uns auf jeden Fall sehr auf das Wochenende. Der heutige Abend wird wohl dabei draufgehen, die Biere auszuwählen, die wir unbedingt probieren wollen.

Da wir nun das ganze Wochenende Biere probieren, bringt das unsere eigene Brauplanung etwas durcheinander, denn eigentlich wäre Freitag Brautag gewesen. Daher nehme ich mir morgen Nachmittag frei, so wird eben am Donnerstag gebraut!

Tickets ergattert: Cardinals großer Weihnachtsbiertest

Tickets ergattert: Cardinals großer Weihnachtsbiertest

Am übernächsten Sonntag geht es weiter mit den Bier-Events. Dann steigt im Cardinal nämlich wieder der traditionelle Große Weihnachtsbiertest. Weihnachtsbiere spielen in Norwegen eine große Rolle und haben eine lange Tradition, die bis in die Wikingerzeit zurückreicht. Dabei handelt es sich normalerweise um ein dunkleres Starkbier. Jede Zeitung, die etwas auf sich hält, lässt von einer mehr oder (häufig leider) weniger qualifizierten Jury Weihnachtsbiere testen und veröffentlicht das Resultat. Im Cardinal ist man stets bemüht, alle verfügbaren norwegischen Weihnachtsbiere beim Großen Weihnachtsbiertest anzubieten, dazu noch etliche aus Dänemark, Deutschland, Belgien und den USA. Da die Anzahl der norwegischen Brauereien von Jahr zu Jahr ansteigt und viele Brauereien nicht nur ein Weihnachtsbier anbieten, gehe ich mal kühn davon aus, dass wir es in diesem Jahr mit etwa hundert verschiedenen Bieren zu tun haben werden. Vor ein paar Jahren konnte man zumindest alle norwegischen Weihnachtsbiere an einem Abend probieren, aber die Zeiten sind vorbei. Tja, man hat es eben nicht leicht! Wegen des großen Andrangs in den vergangenen Jahren findet der Weihnachtsbiertest im Cardinal in diesem Jahr auf beiden Etagen statt. Dadurch dauerte es in diesem Jahr nicht mehr zwanzig, sondern 45 Minuten bis alle Tickets verkauft waren.

Ein bisschen Bier soll wohl auch etwas später im November getrunken werden, wenn wir uns für ein paar Tage wegen einer Kohl- und Pinkelfahrt in Bremen aufhalten.

Im Dezember kommen dann wieder die Weihnachtsfeiern, die in meinem Fall (in der Uni) traditionell den Namen Weihnachtsbierprobieren trägt. Dabei wird das beste und das schlechteste kommerzielle Weihnachtsbier ermittelt. Ein ebenfalls heimbrauender Kollege und wir kommen mit mehreren Fässern selbstgebrautem Bier, das bei unseren Kollegen immer gut ankommt (darauf muss man aber nicht viel geben…).

Und im Januar lassen wir es dann wieder ruhig angehen.

Update
Wir haben uns jetzt die Biere herausgesucht, die wir probieren wollen. Es geht dabei um 0,1-l-Geschmacksproben, nur damit wir uns richtig verstehen 😉

Brewery Country Beer Style vol.-%
Beavertown England The Gose Strikes Black (Blackberry Gose) Gose 4,8
Beavertown England Smog Rocket – smoked porter Smoked Beer 5,4
Beavertown England Passion Phantom – Passion fruit, rye and coriander Sour/Wild Ale 3,2
Beer Here Denmark Dark Hops Black IPA 8,5
Beer Here Denmark Kremlin Crude Imp Stout 10
Birra del Borgo Italy My Antonia Imp Pils 7,5
Birra del Borgo Italy Duchessa Saison 5,8
Buxton England Stolen Fruit – Pink Grapefruit and Lime sour – Sour wheat beer brewed with juice and zest from three varieties of grapefruit and key lime Berliner Weisse 4,6
Dugges Sweden Blå Bärliner Berliner Weisse 3,6
Dugges Sweden Belgo Stout Imperial Stout Imp Stout 12
Dugges Sweden American Hops in the Ardennes Belgo IPA IPA 7
Dugges Sweden Barrel Aged Winter Warmer Schwarzbier 6,5
Edge Spain Padrino Chocolate – Vanilla Porter Porter 6,9
Edge Spain Stiletto Saison 7,6
Evil Twin Denmark Imperial Doughnut Break (sugar and bitter sweet almonds, coffee and doughnuts) Imp Porter 11,5
Evil Twin Denmark Femme Fatale Blanc – Nelson Sauvin + Brett IPA 6
Grünerløkka Norway Løkka Pors Pale Ale (Brewed with bog myrtle) Pale Ale 5,8
Hawkshead England Oat Wine Barley Wine 8,8
Hawkshead England Wild Wheat – A wheat beer re-fermented in oak with Brettanomyces; brewed with coriander seed, orange peel and Motueka hops Sour/Wild Ale 4,8
Haandbryggeriet Norway Haandbakk Flemish Sour  Sour Red/Brown 8
Haandbryggeriet Norway Tindbic Lambic style with sea buckthorn, aged in wine barrels for 21 months. Sour/Wild Ale 7,5
Kinn Norway Spesial #5 American Pale Ale (Sorachi Ace)  APA 4,7
Lervig Norway 1349 Black Ale Black IPA 13,49
Lervig Norway The Gose Strikes Back! (Raspberry, Coriander and Sea salt) Gose
Lervig Norway Once You Go Black (Best new beer Ratebeer May 2014) Imp Stout 13,5
Lindheim Norway Jacobs Hage (Fruit Gose. Local raspberries meets locally hand harvested sea salt from the coast of Oregon. Fruit Beer/Radler 4,7
Lindheim Norway Nacho Libre (Lots of American hops and Nelson Sauvin in 1st wort. 90 IBU) IPA 7,1
Loverbeer Italy Marchè’l Re 2013 BA Italian Imperial Coffee Spiced Stout Imp Stout 8,5
Loverbeer Italy Madamin 2014 Sour Red/Brown 6,2
Loverbeer Italy BeerBera 2013 Fermented and maturated in oak vats. No adding yeast. Spontaneous fermentation because of adding freshly pressed Barbera grapes Sour/Wild Ale 8
Magic Rock England Pogonophobia: Flanders Red Sour Red/Brown 7
Mikkeller Denmark Chill Pils Yuzu Fruit Beer/Radler 4,7
Mikkeller Denmark SpontanDoubleCherry Lambic Style – Fruit 7,7
Mikkeller Denmark SpontanDoubleElderflower Lambic Style – Fruit 7,7
Mikkeller Denmark It’s Alive! (Chardonnay Barrel with Mango) Sour/Wild Ale 8
Mikkeller Denmark Skor Brun Unknown
Nøgne Ø Norway Kriek of Telemark (2nd batch) Fruit Beer/Radler 7
Nørrebro Denmark Honey Oakwine (beer and mead fusion) Mead 10,5
Nørrebro Denmark Latin King Wheat Stout 7,2
Põhjala Estonia Must Kuld Lactose Porter Porter 7,8
Põhjala Estonia Odensholm aged in pinot noir barrels Porter 9
To Øl Denmark Brown Paper Bag – imperial pilsner packed with Mosaic, Citra and Amarillo hops Imp Pils 8,5
To Øl Denmark Sort Mælk Imp Stout 13,1
To Øl Denmark Sur Mosaic Sour/Wild Ale 6
Ægir Norway Lærdøl Sour Cherry Rye Fruit Beer/Radler 5,5
Ægir Norway Eir Wasabi Spice/Herb/Vegetable 6

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