Mit rund 50 Teilnehmern war der Kurs ausverkauft, mehrere Interessierte waren auf gut Glück ohne Ticket gekommen und wären gerne dabei gewesen, aber 50 war die absolute Obergrenze. Der Kurs war für Brauinteressierte bzw. Brauanfänger konzipiert. Alle wichtigen Dinge, die der interessierte Heimbrauer wissen muss, gingen wir während unseres Vortrages durch: Rohstoffe, Brauprozess, Brauausrüstung usw.
Abgesehen davon gab es von uns gebrautes Bier im Ausschank, ein Hefeweizen (das gleiche Bier, das wir während des Abends brauten) und unser Wettkampfbier aus dem vergangenen Frühjahr, Smoakey Caledonian (ja, wir haben immer noch etwas davon…). Cardinal hat sich auch nicht lumpen lassen und hat mehrere Weizenbiere und einige spezielle Biere springen lassen, insgesamt acht an der Zahl. Wir hatten den Abend über gut zu tun — Vortrag halten, parallel dazu brauen und gleichzeitig erklären, was gerade am Kessel abgeht, sowie interessierten Kursteilnehmern jede Menge Fragen beantworten. Alles lief wie geschmiert, bis wir beim Thema Würzekühlen anlangten: Eigens für den Kurs hatte Tom ein spezielles Kühlaggregat beschafft, das für eine rasche Abkühlung der Würze sorgen sollte, denn so spannend ist es nicht, der Würze beim Abkühlen zuzuschauen. Normalerweise geschieht das bei uns mit Hilfe eines Spiralkühlers, der in die kochend heiße Würze gestellt und von kaltem Leitungswasser durchströmt wird. Dabei wird dann die Würze, je nach Temperatur des Leitungswassers, innerhalb von 30-45 Minuten auf Gärtemperatur (ca. 20 °C) heruntergekühlt. Das besagte Kühlaggregat ist so aufgebaut, dass ein flüssigkeitgefülltes Rohr spiralförmig durch einen Eisblock geführt und dabei abgekühlt wird. An dieses Rohr war nun die Kühlspirale für den Braukessel angeschlossen. So weit so gut, zunächst schien die Sache auch gut zu funktionieren, doch als so rund 50 °C erreicht waren, war kein weiteres Abkühlen der Würze zu beobachten. Grund: der Eisblock war inzwischen komplett aufgetaut, das Wasser im „Kühler” genauso warm wie unsere Würze, und die Kühlkapazität reichte nicht aus, um die Würze in angemessener Zeit herunter zu kühlen. Zum Glück verfügt Cardinal über eine Eiswürfelmaschine. Tom besorgte gleich einen großen Müllsack voller Eiswürfel, die wir in das warme Wasser des Kühlers schütteten; nur so konnten wir weiterkühlen. Viele Cocktails konnten am Montagabend wohl nicht mehr verkauft werden 😉Morgens um eins waren wir zuhause, erschöpft von einem langen Tag.
Jetzt steht das Gärfass mit dem Yellow Duck Beer bei uns im Gästezimmer, allem Anschein nach verläuft die Gärung normal. Vermutlich wird das Bier in fünf Wochen im Cardinal ausgeschenkt.
Na, herzlichen Glückwunsch zum Schritt in die Öffentlichkeit! Hört sich ja gut an, was ihr alles gemacht habt. Wir kommen auf jeden Fall im nächsten Jahr mal wieder bei euch vorbei!!!