Deutsche Angler aufgepasst!

Denn jetzt geht’s euch an den Kragen! Der norwegische Zoll hat in diesem Sommer verstärkt deutsche Touristen, und dabei vor allem „Männer in Anglerwesten” im Visier. In einem Artikel von Aftenposten wird — nicht ohne Schadenfreude — dargelegt, wie der Zoll eine fünfköpfige Anglertruppe aus Stuttgart filzt. Zitat:

Sie haben absolut alles dabei für eine dreiwöchige Angeltour nach Norwegen: Fertiggekochte Kartoffeln, Würstchen, Eier, Brot, Klopapier und vor allem zu viel Bier und Wein.

Zwei Monate haben sie für die Tour nach Fosen in Trøndelag gespart. Heute morgen rollten sie am Hjortneskai an Land — und gingen dem Zoll ins Netz.

„Habt Ihr zu viel Bier, Schnaps oder Wein?” fragt der Zöllner Paul Ask von der Zollregion Oslo und Akershus.

Die Antwort kommt etwas murmelnd: „Tja, wir haben wohl etwas zu viel dabei, aber wir sind ja auch drei Wochen unterwegs, und der, der uns die Hütte und das Boot leiht, möchte auch gerne ein kaltes Bier zum EM-Finale trinken. Außerdem sind wir ja auch zu fünft…”

Als der Zöllner die Persenning des Anhängers öffnete, offenbarte sich ihm eine imponierende Fracht an Lebensmitteln, ordentlich um eine Kühltruhe drapiert. Außerdem tauchten 16 Weinkartons, 50 Liter Bier, aber „nur” 6-7 Flaschen Hochprozentiges auf.

Nachdem die gesetzlich erlaubte Quote (1 l Schnaps, 1,5 l Wein, 2 l Bier) plus einem kleinen Ferienrabatt abgezogen war, musste jeder der fünf noch 360 Euro an Strafe bezahlen, bevor die Reise fortgesetzt werden durfte…

Ein kleiner Tipp: Alkohol darf durchaus verzollt werden, das ist immer noch billiger, als ihn in Norwegen zu kaufen. Mehr Infos gibt’s beim norwegischen Zoll.

Wer hätte das gedacht: Deutschland billig, Norwegen teuer

Nun haben wir es amtlich: In einer Studie des Statistischen Bundesamtes, in der das Preisniveau in verschiedenen Ländern Europas verglichen wurde, kam heraus, dass es sich in Deutschland vergleichsweise günstig leben lässt. Demnach liegen die Lebenshaltungskosten in Deutschland 3,4 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Abgesehen von Polen und Tschechien ist es in den Nachbarländern Deutschlands deutlich teurer: In Österreich liegen die Preise 6,7 Prozent über dem EU-Schnitt, in den Niederlanden 8,0 Prozent, in Frankreich 10,7 Prozent und in Belgien 11,8 Prozent. Das teuerste EU-Land ist Dänemark; dort liegen die Lebenshaltungskosten 42,2 Prozent über dem EU-Schnitt. Und Norwegen? Klar, wir haben noch mehr zu bieten, hier sind es 50,7 Prozent. Kleiner Trost: In der Schweiz ist es noch teurer (61,8 Prozent).

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