Hier war es ja recht ruhig in letzter Zeit, was daran liegt, dass wir in den vergangenen Wochen recht viel um die Ohren hatten. Und wenn ich mich richtig erinnere, hatte alles mit Bier zu tun — herrlich!
Am Wochenende 18. bis 20. Oktober hatten wir wieder Besuch aus Fredrikstad. Unsere Freunde Anne, Frode und Morten kamen vorbei, um in Stavanger mal ordentlich ordentliche Biere zu trinken. Vor allem Morten war gespannt darauf, endlich ins Cardinal zu kommen, er kannte den Laden bisher nur vom Hörensagen. Der Arme war ja fast zu Tränen gerührt ob der großen Auswahl guter Biere. Am Sonnabend ging es per Zug ins rund 40 km südlich von Stavanger gelegene Nærbø, zum dortigen Bierfestival, das alle zwei Jahre stattfindet. Das vom örtlichen Bierclub veranstaltete Festival ist eines der besten in Norwegen, und mehrere Brauereien haben auf diesem Festival Neuheiten präsentiert. Insgesamt konnte man von ca. 190 verschiedenen Bieren Geschmacksproben à 0,1 l bekommen — so viele haben selbst wir nicht geschafft! Eine Woche später hatten wir rund 10 von meinen Kollegen zur Bierprobe bei uns im Haus. Viele waren doch positiv überrascht alleine über die geschmackliche Bandbreite unserer Biere (auch wenn sich mancher heute nicht mehr dran erinnern kann). Für uns ist immer wieder überraschend, dass unsere extremsten Biere gerade denen besonders gut schmecken, von denen man es am wenigsten erwartet hätte.Nach so viel biertrinkendem Besuch musste aber auch mal wieder gebraut werden! Wurde natürlich auch — der 20. Sud steht im Gärzimmer und gärt, ein paar weitere sollen in diesem Jahr noch folgen.
Das Bierereignis des Jahres fand vor knapp zwei Wochen im Cardinal statt — das alljährliche juleølsmaking, das Weihnachtsbierprobieren also. Die Tickets dafür sind heißbegehrt. Für einen Pauschalpreis von 500 kr (ca. 61 €) gibt es typisch norwegisches Weihnachtsessen und dazu Geschmacksproben von in diesem Jahr 90 verschiedenen Weihnachtsbieren aus dem In- und Ausland. Entsprechend dauerte es gerade einmal 90 Sekunden, bis die Tickets ausverkauft waren. Am Ende hatten wir beide mehr als dreißig verschiedene Biere probiert.Und der nächste „Bierevent” steht unmittelbar bevor: Am kommenden Sonntag werden wir zum dritten Mal einen Heimbrauerkurs im Cardinal geben. Wie auch bei den vorherigen Malen wird dabei im Cardinal gebraut. Wir sind gespannt, was dieses Mal wieder schief gehen wird!