
Gemeinsamer Stand mit Cardinal: Unsere Brauerei links im Bild, ganz in Weiß
Am vergangenen Wochenende haben wir zum ersten Mal schaugebraut, und zwar in
Bryne, einer Kleinstadt (ca. 10.000 Einwohner) rund 30 km südlich von Stavanger. Wir wurden von Olav, einem ortsansässigen Brauer, den wir von unseren regelmäßigen Besuchen im
Cardinal kennen, angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, auf dem dreitägigen Stadtfest „
Jærdagen 2011” ein bisschen zu brauen. Kurzentschlossen hatten wir zugesagt, am Sonnabend den Leuten dort mal zu zeigen, wie man mit einer modernen Heimbrauanlage
heutzutage Bier herstellt.

Heimbrauereien: Im Hintergrund eine traditionelle Anlage, bestehend aus drei Edelstahlbehältern. Im Vordergrund unser Braumeister.
Gesagt, getan — am Sonnabendmorgen machten wir uns gegen sieben Uhr auf den Weg ins schöne Bryne. Den Großteil unserer Brauutensilien hatten wir clevererweise schon am Vorabend im Auto verstaut, als es noch trocken war — am Sonnabend regnete es nämlich. Als wir eine halbe Stunde später das Zentrum von Bryne erreichten, war von Olav, mit dem wir verabredet waren, nicht viel zu sehen. Eine halbe Stunde später kam er angeradelt, mit ziemlich kleinen Augen. Er entschuldigte sich und meinte, es sei am Abend vorher noch recht „
hyggelig” geworden. Unsere Brauerei hatten wir inzwischen aufgebaut — unseretwegen hätte es losgehen können. Aber noch war ja kein Publikum vor Ort, und für jenes waren wir schließlich gekommen. Wir standen mit unserer Brauerei auf dem Stand vom Cardinal, so konnten wir die Zeit ein wenig überbrücken, indem wir ein paar Geschmacksproben von den Bieren, die im Ausschank waren, nahmen. Alle Fassbiere stammten von der Stavanger-Brauerei
Lervig, eines leckerer als das andere. Für mich als Fahrer blieb es leider bei Geschmacksproben … aber wir waren ja auch nicht zum Schau
saufen gekommen, oder?

Zum Nachbrauen: Brown Scottish Whisky Ale (klicken zum Vergrößern)
Ab elf Uhr kamen so langsam ein paar andere Menschen, das Wetter meinte es allerdings nicht gut mit uns: ca. 9 Grad, starker Wind und Regen, Regen, Regen. Allzu viele kamen nicht vorbei, um sich über unser „Brown Scottish Whisky Ale” zu informieren. Ein wenig fachsimpeln konnten wir aber trotzdem.
Am Ende hatten wir wieder rund 40 Liter Bier gebraut — ein Starkbier, das vermutlich bei 7-8 % Alkohol landen wird; das wird eher etwas für den Herbst.
Gut gemacht! Solche Aktionen sind schon ziemlich aufwendig, aber ich finde es toll, dass Ihr Euch gezeigt habt. Man muss sich auch mal was trauen – und brauen.