Alles Asche

Das ist ja mal ‚was! Nun ist Norwegen bei weitem nicht (mehr) das einzige Land in Europa, das unter der Aschewolke aus Island zu leiden hat. Aber die Folgen für das Land scheinen schwerwiegender zu sein als anderswo.

Der Norden Norwegens war als erster Landesteil von der Einstellung des Flugverkehrs betroffen. Besonders ärgerlich dabei: Die Eisenbahn in Norwegen, die man als Reisealternative in Erwägung ziehen könnte, reicht nur bis Bodø. Das ist zwar schon ziemlich weit im Norden, aber bis zum Nordkap sind es von dort aus noch rund 1000 km, die man mit dem Auto in etwa 16 Stunden zurücklegen kann. Bis nach Kirkenes im äußersten Nordosten sind es gar 1300 km oder 17,5 Stunden.

Da rächt es sich, dass das Eisenbahnnetz dünn und hoffnungslos veraltet ist. Hochgeschwindigkeitszüge sucht man natürlich auch vergebens (an diesem Thema wird aber zumindest „gearbeitet”).

Ein anderer Aspekt ist das Gesundheitswesen. In den vergangenen Jahren hat man im Zuge von Kostensenkungsmaßnahmen medizinische Spezialabteilungen aus Provinzkrankenhäusern abgezogen und in den Metropolen konzentriert. Unter dem Begriff „Provinz” fällt hierbei auch die viertgrößte Stadt Norwegens, Stavanger. Im Notfall werden Kranke per Helikopter entweder nach Bergen oder Oslo transportiert — im Moment geht das aber nur im Krankenwagen. Nur zur Orientierung: Meine persönliche Bestzeit für die Strecke Stavanger-Oslo liegt bei 6,5 Stunden. Zur Zeit sind zwei Rettungswagen auf dem Weg von Oslo nach Kirkenes, um die dortigen Rettungskräfte zu verstärken (2000 km/27 Stunden).

Und dann sind da noch die Arbeiter auf den Ölbohrinseln, die normalerweise per Helikopter hin und her transportiert werden — die sitzen bis auf Weiteres fest.

Königens hingegen scheinen die Situation eher zu genießen. Gestern machten sie sich auf den Weg nach Kopenhagen, zur Geburtstagsfeier von Königin Margarethe. Logisch, dass die sich billig Essen und Trinken in Dänemark nicht entgehen lassen! Sowohl Königin Sonja als auch König Harald setzten sich selbst ans Steuer und fuhren jeweils eigenhändig nach Kopenhagen.

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