Von unten nach oben, so war der Plan unseres Klempnerbetriebes: Zunächst wurde die Infrastruktur im Keller erneuert und sozusagen der Grundstein gelegt für das, was noch kommen sollte: Die Renovierung unseres Badezimmers im Erdgeschoss und des WCs in der ersten Etage. Kleine Herausforderung dabei: Zwischendurch erwarteten wir Besuch aus Bremen – da sollte dann das Bad soweit funktionieren, dass Dusche und Toilette benutzbar sind.
Badezimmer
Der Zahn der Zeit hatte schon ziemlich deutliche Nagespuren an unserem alten Bad hinterlassen: Der Badewanne fehlte an manchen Stellen die Emailleschicht, das Waschbecken hatte einen Sprung. Abgesehen davon waren bei der Installation nicht unbedingt Fachleute am Werk, das war leicht zu erkennen.
Alles musste also raus und das Bad bis auf den Grund entkernt werden. Danach begann der Wiederaufbau: Neue Elektrik, Fußbodenheizung und Wasserleitungen, Gipsplatten an den Wänden samt wasserdichter Membran. Danach die Fliesen: Es hatte im Vorfeld ziemlich lange gedauert, bis wir die Passenden gefunden hatten. Heutzutage modern sind eher große Fliesen – je größer, je besser, hat es den Anschein – Kantenlängen von über einem Meter sind durchaus üblich. Wir waren aber der Ansicht, dass solche Fliesen nicht zu unserem Haus passen würden, und haben uns daher eher für traditionelle Kacheln entschieden. Sehr zum Leidwesen unseres Fliesenlegers, übrigens. Der hatte uns noch erzählt, dass er es am liebsten hat, wenn er schnell mit allem fertig ist – da mussten wir ihn leider enttäuschen.
Dann der Schreck am Nachmittag: Dirk, unser Fliesenleger (übrigens aus Rostock stammend), hatte schon mal den nächsten Tag vorbereitet und die Fliesen ins Haus getragen. „Die sind ja ganz schön klein!“, befand er. Klar, wir hatten ja relativ kleine Fliesen ausgesucht, aber so klein?? Für die Wände hatten wir Fliesen im Format 7,5 x 30 cm bestellt, geliefert wurden 7,5 x 15 cm – so’n Mist! Ein Telefonat mit dem Fliesenlieferanten ergab, dass dieser die richtigen Fliesen bestellt hatte, aber vom italienischen Lieferanten die falschen geliefert wurden. Lieferzeit für die richtigen Fliesen: 3-4 Wochen – das kam für uns nicht in Frage, da wir wegen des nahenden Besuchs aus Bremen klare Fristen hatten. Letztendlich konnte unser Klempner ähnliche Fliesen im Format 10 x 30 cm auftreiben, die auch noch rund 2000 Euro günstiger waren als die, die wir ursprünglich ausgesucht hatten.
Am Ende wurde unser Bad fristgerecht fertig, auch wenn die Duschtüren nicht ganz passten. Die waren im Verhältnis zur Duschmulde etwas zu groß, so dass relativ viel Wasser außerhalb der Dusche landete. Wir waren trotzdem froh, nach fünf Wochen endlich wieder eine Dusche im Haus zu haben!
WC
Nachdem unser Besuch aus Bremen wieder abgereist war, ging es auch gleich weiter mit dem WC in der ersten Etage. Ähnlich wie schon beim Bad wurde zunächst alles herausgerissen und dann wieder neu aufgebaut – Elektrik, Fußbodenheizung, Wasserleitungen. Auch mussten die Handwerker sehen, dass sie fertig wurden, schließlich näherte sich unser Sommerurlaub. Ganz fristgerecht wurde es nicht fertig, aber ein paar Tage Spielraum waren vorhanden.
In Eigenleistung haben wir dann die Wände – an drei Seiten haben wir Holzverkleidung – und die Decke noch einmal gestrichen. Eine neue Kommode haben wir auch noch angeschafft.
Nun fehlen noch ein paar Kleinigkeiten, die noch erledigt werden müssen – so fehlt zum Beispiel eine kleine Silikonfuge im WC.
Fazit
„Wenn man nicht alles selber macht…“ – das war immer unser Spruch, wenn wir wieder etwas gefunden hatten, was nicht so toll gelöst wurde. Im Großen und Ganzen sind wir ja zufrieden mit der ausgeführten Arbeit, aber der Teufel liegt ja bekanntlich im Detail. Zum einen mussten wir immer höllisch aufpassen und jeden Tag gucken, was die Handwerker gemacht haben, um dann gegebenenfalls gegensteuern zu können – hier mangelte es eindeutig an Kommunikation zwischen dem Projektleiter und den Handwerkern. Zum anderen hätten wir von einem renommierten Fachbetrieb eine höhere Qualität erwartet. Speziell von der Arbeit des Fliesenlegers waren wir nicht beeindruckt. Nun gut, am besten, man geht ohne Brille ins Bad, dann fällt es nicht so ins Auge…
Moin! Das sieht doch gut aus. Zumindest auf den Fotos erkenne ich keine Schlampereien.
Herzliche Grüße, Hardy