Unsere seit langer Zeit geplante große Renovierung unseres Hauses ist in vollem Gange!
Nach der Renovierung soll unser Haus in altem Glanz erstrahlen:
- Ein neues Dach, mit Dachziegeln, die den ursprünglich verwendeten optisch nahe kommen
- Neue Fassadenverkleidung aus gehobeltem Kernholz, wie es 1915 üblich war
- Neue Fenster im alten Stil
Neben den optischen Maßnahmen hat das Ganze natürlich noch einen anderen Aspekt: Unser Haus ist bisher noch nicht isoliert. Was aus deutscher Sicht schlicht unvorstellbar erscheint, ist in Norwegen auch heute noch weit verbreitet, nicht nur bei Altbauten wie unserem Haus. Die Herausforderung dabei ist, dass unser Haus zur denkmalgeschützten trehusby (Holzhausstadt) Stavangers gehört. Wir sind verpflichtet, bei Renovierungen, wie wir sie jetzt durchführen, weitestgehend den Originalzustand des Hauses wieder herzustellen. Daher dürfen wir außen nicht mehr als 7 cm in den Wänden und 10 cm auf dem Dach nachisolieren.
Seit dem 8. November ist der Dachdecker Byggmester BOB dabei, das Dach zu erneuern. Dabei werden zunächst die alten Dachpfannen und die darunter liegende Dachpappe entfernt, so dass nur noch eine Lage aus Holzbrettern übrig bleibt. Anschließend wird dieses „Restdach“ begutachtet und, wo es angebracht ist, z.B. wegen Feuchtigkeits- oder anderen Schäden, stückweise ausgetauscht.
Danach wird mit dem Aufbau des neuen Daches begonnen. Das Spezielle an dem ganzen Prozedere ist, dass aus optischen Gründen das Dach um die Dicke der Isolation (also bei uns 10 cm) angehoben wird. Dadurch wird vermieden, dass das fertige, isolierte Dach als dickes Paket auf dem Haus liegt und optisch ein anderer Eindruck entsteht, als es früher der Fall war. Dabei werden alle bestehenden Dachüberhänge der alten Dachkonstruktion sowohl an den Giebel- als auch an den Längsseiten des Hauses entfernt.
Die erste Lage des neuen Daches ist eine sogenannte Dampfsperre, die in Form einer Plastikfolie von außen aufgebracht wird. Darauf werden die neuen Sparren befestigt, zwischen denen das Isolationsmaterial (Steinwolle) verlegt wird. Über die Sparren werden Asphaltplatten verlegt, und darüber kommt eine dampfdurchlässige Folie. Auf dieser werden schließlich die Dachlatten montiert, die am Ende die neuen Dachpfannen tragen.
Hier nun ein paar Fotos unserer Baustelle, in chronologischer Reihenfolge.