Nach einem ereignisreichen Herbst haben wir nun bis Anfang nächsten Jahres Urlaub. Wir haben ja lange nichts mehr von uns hören lassen — uns fehlte einfach die Zeit, ein paar Zeilen zu schreiben.
Tania war seit Anfang September beruflich sehr eingespannt. Sie arbeitet u.a. in einer Arbeitsgruppe, die die Vergabe von Ölbohrlizenzen an die Ölfirmen koordiniert. Jedes Jahr bewerben sich die Ölfirmen um neue Lizenzen, und dann müssen die Geologen in Tanias Behörde darüber entscheiden, wer den Zuschlag bekommt. Alles in allem ist das ein ziemlich komplexer und zeitaufwändiger Prozess, verbunden mit mehreren Dienstreisen nach Oslo zum Erdöl- und Energieministerium und vielen Überstunden.
Auf der anderen Seite wurde auch wieder viel Bier gebraut — so viel, dass zwischenzeitlich das Leergut knapp wurde! Ich gehe aber davon aus, dass sich die Situation während unseres Urlaubs deutlich entspannen wird 😉
Am vergangenen Wochenende unternahmen wir eine wahren Zug durch die Provinz: Zunächst ging es mit der Eisenbahn nach Egersund, einer Kleinstadt mit rund 11500 Einwohnern, ca. 75 km südlich von Stavanger. Mit dem Zug braucht man rund 2 Stunden, um dahin zu kommen. Dort gibt es angeblich einen der schönsten Weihnachtsmärkte in Norwegen.
Nun ja, wir hatten an und für sich nichts Großartiges erwartet, aber das Angebot, sowohl an Kunsthandwerk als auch Gastronomie, war doch arg begrenzt. Wir waren auf jeden Fall froh darüber, dass die örtliche Craftbierbar Mungåt die Öffnungszeiten an die des Weihnachtsmarktes angepasst hatte, so dass wir wenigstens noch ein vernünftiges Bier trinken konnten.
Von Egersund aus ging es zurück Richtung Stavanger, wir machten aber Halt in Bryne, ungefähr 35 km südlich von Stavanger. Dort hat vor kurzem eine Gasthausbrauerei aufgemacht, bei der ein deutscher Braumeister arbeitet. Wir probierten die meisten der eigenen Biere — alles gut, soweit. Besonders gefallen hat uns ein helles Rauchporter, das nach Kaffee und Schokolade schmeckt — sehr ungewöhnlich und überraschend für ein helles Bier!
Auf dem Weg zurück zum Bahnhof in Bryne liegt die Craftbierbar Mellombels, an der wir natürlich nicht vorbeigehen konnten, ohne mal reinzuschauen. Dort trafen wir auf ein paar Bekannte, womit der späte Nachmittag und frühe Abend noch richtig lustig wurde.
Zurück in Stavanger landeten wir noch auf ein Bier im Cardinal, ehe wir bei inzwischen stürmischem Wetter das letzte Stück des Heimweges antraten.