Ich hatte das große Glück, mit einem Teil meiner Kollegen zu einem dreitägigen Teambuildingseminar nach Island reisen zu dürfen. Ein entsprechendes Seminar machen wir jedes Frühjahr, bleiben aber normalerweise im Lande – für die skilanglaufbegeisterten Norweger sind die üblichen Ziele Finse, Sirdal oder Geilo ja auch schön. Für uns nicht ganz so skilanglaufbegeisterte Zugewanderte hat es eigentlich mit Schnee den Winter über gereicht; wir könnten gut auf noch mehr Schnee verzichten. Nun kamen aber zwei glückliche Umstände zusammen: Erstens hat Iris in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum und zweitens hat Iris Energy im vergangenen Jahr den größten Gewinn seit Bestehen eingefahren. Grund genug für unsere Chefetage, uns auch mal eine Auslandsreise zu spendieren (aber Schnee musste es dennoch sein).
Es ging also nach Island. Für eine Geologin ist das natürlich schon mal eine richtig klasse Sache … auf einem mittelozeanischen Rücken steht man ja nicht so oft, meist sind die ja – ihrem Namen entsprechend – von ziemlich viel Ozeanwasser bedeckt. Etwas Sorgen machte mir die Tatsache, dass mir trotz fundierten Fachwissens keine isländische Brauerei bekannt ist. Sollte ich auf importiertes Industriebier à la Tuborg, Heineken oder Beck’s angewiesen sein?! Nein, meine Befürchtungen waren vollkommen unbegründet – es gibt sehr gutes einheimisches Bier, und Surtur 8.1 vom Borg Brugghús ist eines der besten (und sicher auch teuersten) Biere, die ich je getrunken habe. Schwamm drüber, man kann ja nicht nur teambuilden.
Also, hier ein kurzer Abriss des touristischen Teils der Reise:
- Baden in der Blauen Lagune (bláa Lónið) mit anschließendem Abendessen im dortigen Restaurant Lava
- Interessanter und differenzierter Vortrag vom ÌSOR, dem isländischen geologischen Dienst zum Thema Geothermie
- Besuch des Hellisheiði Geothermalkraftwerks mit einem deutlich weniger differenzierten Vortrag, in dem alle Probleme unter den Teppich gekehrt wurden (z.B. die große Anzahl an Erdbeben, die durch das Zurückpumpen des Wassers ausgelöst werden oder die sehr hohe Schwefelbelastung der Luft und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme sowie Korrosionsanfälligkeit aller Metalle)
- Abendessen im Restaurant Iðnó
- Sightseeingtour in Superjeeps mit diversen Highlights (Þingvellir Nationalpark, Geysir, Gullfoss, Autotour auf einen Gletscher)
- Abendessen im Restaurant Perlan – einem sich drehenden Restaurant auf Reykjavíks Warmwasserspeichern