Im Gegensatz zu unserem ersten Kurs, den wir im September hielten, verzichtete Tom, Chef vom Ganzen, auf das aufblasbare Planschbecken, in das damals die Brauerei gestellt wurde, um gegebenenfalls Verunreinigungen am englisch-flauschigen Teppichboden zu vermeiden — schließlich hatten wir im letzten Jahr so sauber gearbeitet, dass es ihm gestern nicht notwendig erschien. Tja, so kann man sich irren!
Bereits beim letzten Cardinalbrauen hatten wir etwas Mühe, die Bierwürze von Siede- auf Gärtemperatur herunterzukühlen (Details dazu stehen im Beitrag zu unserem letzten Kurs). Auch in diesem Jahr sollte wieder eine spezielle Kühlmaschine diese Aufgabe übernehmen, die beim letzten Mal damit vollkommen überfordert war. Da wir gestern aber nur die halbe Menge Bier brauten, gingen wir davon aus, dass es dieses Mal besser funktionieren würde — tat es aber nicht.Aber: Gestern hatten wir einen „Plan B” — Tom hatte vorsorglich einen langen Gartenschlauch quer durchs Lokal gelegt, damit wir zur Not doch mit Leitungswasser kühlen konnten, so, wie wir es zu Hause auch machen. Das warme „Abwasser” wurde einfach durchs Fenster auf die Straße geleitet (aus der ersten Etage, wohlgemerkt).
Als wir also feststellten, dass wir auf Plan B zurückgreifen mussten, entfernte Tom kurzerhand die Kühlmaschine und schloss den Gartenschlauch an den Spiralkühler an, während wir weiter unseren Vortrag hielten. Nachdem das kalte Leitungswasser eine Weile lief, löste sich leider die Schlauchklemme, so dass der Gartenschlauch in der Luft tänzelnd Kursteilnehmer, Vortragshalter, Brauerei, Notebook, Decke und eben den flauschigen Teppich bereitwillig einnässte, ehe er eingefangen und beherzt aus dem Fenster (der ersten Etage) gehalten werden konnte. Naja, grad noch mal gut gegangen — schlimmer wäre es gewesen, wenn das Wasser in den Braukessel gelaufen wäre.
Ansonsten lief aber alles glatt. Nun sind wir gespannt, ob aus dem Bier etwas wird.