Wir machten uns bereits am Freitagabend auf den Weg, indem wir die Fähre Stavanger-Hirtshals nahmen. Für uns überraschend war die Fähre fest in deutscher Hand — Raubfischer aus dem gesamten Bundesgebiet bevölkerten das Schiff. Viele von denen (vor allem Angehörige der ostdeutschen Unterschicht) benahmen sich mal wieder völlig daneben, so dass wir es vorzogen, in der „Öffenlichkeit” Norwegisch miteinander zu sprechen. Den Abend vertrieben wir uns mit dem Ansehen von Videos in unserer Kabine.
Am nächsten Tag ging es von Hirtshals aus Richtung Südwesten, zunächst nach Vejers Strand, wo der dortige Spar-Markt auch eine Reihe Brauutensilien führt. Auf dem Weg dahin merkte ich schon, dass das Hocken auf der Bettkante an Bord nicht besonders gut für meinen Rücken war; er schmerzte nun sehr. In Vejers Strand schoss es mir dann förmlich in den Rücken, als ich vom Spar-Markt zum Auto ging. Für einen Augenblick ging gar nichts mehr, und die verbliebenen 30 km Autofahrt bis zum Ferienhaus waren auch nicht so angenehm. Zum Glück konnten wir das Haus mehrere Stunden vor dem „offiziellen” Übergabezeitpunkt beziehen, so konnte ich es mir erst einmal bequem machen.
Von Arne bekam ich später eine Diclofenac, und der aus Bremen reichlich mitgebrachte Hemelinger Maibock und Haake-Beck Maibock half auch, die Schmerzen zu lindern.
Abgesehen davon trug auch die Freude über die übrigen mitgebrachten Dinge aus Deutschland zur Besserung bei: Zapfsäule mit vier Zapfhähnen, Bier- und CO2-Leitung, Zwischendruckreglerbatterie, CO2-Flasche und allerhand Kleinkram zur Montage der Zapfanlage (das waren teilweise recht große Gebinde) wurden dankenswerter Weise von unserer Familie in Empfang genommen, wochenlang aufbewahrt und schließlich mit nach Dänemark genommen. Nun ist endlich alles komplett — nächste Woche beginnen wir mit dem Renovieren des Kellers und dem Aufbau unserer Theke 🙂Am Sonnabend schauten wir natürlich das Finale im Eurovision Song Contest. Unsere persönlichen Favoriten sind ja bereits in den Halbfinalen ausgeschieden, so konnten wir dem Spektakel recht entspannt folgen. Die „irren Iren” fand ich nicht schlecht, oder den Beitrag aus Moldawien. Lena hat sich auch gut geschlagen. Dass Aserbaidschan gewonnen hat … nun ja, dachte eigentlich, dieses Stadium hätte der ESC hinter sich gelassen.
Am Dienstag — Feiertag in Norwegen — fuhren wir dann wieder zurück nach Stavanger, dieses Mal mit der Fähre Hirtshals-Kristiansand. Wir hatten einiges an Bier dabei, das wir ordnungsgemäß verzollten (18 l für 360 Kronen — dafür bekommen wir hier gerade einmal 7 l).
Am Freitag kam meine Schwester auf einen Ultrakurzbesuch vorbei. Sie hatte letzte Woche beruflich in Skottevik, in der Nähe Kristiansands, zu tun, und legte auf dem Rückweg nach Bremen eine Übernachtung bei uns ein. Das kam uns gerade recht, so konnte sie mithelfen beim Abfüllen von 111 Flaschen Weihnachtsbier. Als Gegenleistung haben wir ihr am nächsten Tag bei der Ausübung ihres Hobbys, dem Geocaching, beigestanden.
Ansonsten planen wir gerade unser nächstes Bier — Tania ist schon seit Stunden dabei, ein Rezept zusammenzustellen. Gebraut wird das Bier vermutlich am kommenden Wochenende auf einer Art Gewerbeschau in Bryne, einer kleinen Stadt in der Nähe — „Schaubrauen”, sozusagen.