Die Welt schaut zur Zeit auf den Golf von Mexiko, wo bekanntlich seit geraumer Zeit Öl aus einem undichten Bohrloch austritt. Die Ursache des Unglücks dort liegt in einem unkontrolliertem Gasaustritt, der in einer Explosion mündete.
Gestern konnten wir in den Medien lesen, dass es auch auf Statoils Gullfaks-Plattform in der nördlichen Nordsee zu ähnlichen Problemen kam. Dort hat man zur Zeit Probleme mit den Druckverhältnissen im Bohrloch, so dass theoretisch die Möglichkeit eines unkontrollierten blowouts besteht. Daher sind Donnerstag Abend jene Bohrinselarbeiter evakuiert worden, die dort zur Zeit nicht unbedingt benötigt werden.
Als die Geschichte im Golf von Mexiko seinen Anfang nahm, war man hierzulande noch — vor allem angesichts der Diskussion über die Exploration im Gebiet der Lofoten und in der Arktis — vollmundig bis hochnäsig, nach dem Motto: So etwas passiert bei uns nicht, wir haben schließlich die schärfsten Umwelt- und Sicherheitsbestimmungen der Welt!
Inzwischen ist aber ein Bericht der norwegischen Erdölaufsichtsbehörde aufgetaucht, der belegt, dass es die Erdölgesellschaften auf dem norwegischen Sockel mit der Sicherheit nicht so genau nehmen. Laut eines Artikels auf Aftenposten online gaben 10 % der in einer Umfrage befragten leitenden Angestellten auf Ölbohrinseln an, dass Operationen ohne risikovermindernde Maßnahmen begonnen werden.
Die Tatsache, dass der Vorfall auf der Gullfaks-Plattform bereits der dritte dieser Art seit Weihnachten 2009 war, und die Umfrageergebnisse vom Petroleumstilsynet lassen nur eine Schlussfolgerung zu: Ein Unglück wie im Golf von Mexiko kann immer und überall passieren, sogar in Norwegen.
Man muss sich mal vorstellen, wie das mit der Ölpest im Meer weitergehen soll. Offenbar sind angesichts der Rückschläge und des Ausmaßes der Ölpest nun auch die Verantwortlichen bei BP – immerhin einer der größten und damit einflussreichsten Konzerne der Welt – verzweifelt. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Bob Dudley, räumte am Sonntag ein, dass die Ölpest „katastrophal“ sei. Die Frage ist einfach, wann hört das auf und die Frage, die meines Erachtens nie gestellt wird ist, welche Konsequenzen zieht man daraus????????