Ein Land im Ausnahmezustand: Nur so lässt sich wohl der spontane Gefühlsausbruch der Moderatorin des norwegischen Fernsehsenders NRK, Synnøve Svabø, erklären, die mit obiger Aussage die 12 Punkte aus Deutschland für den norwegischen Beitrag zum Eurovision Song Contest kommentierte. Dabei war der Abend zu diesem Zeitpunkt noch relativ jung; weitere 12-Punkte-Ergebnisse sollten folgen und Norwegen somit den insgesamt dritten Sieg in der Geschichte des ESC bescheren.
Das war ja wieder ein toller Grand-Prix-Abend! Zum einen haben die Russen als Veranstalter eine ziemlich beeindruckende Show zur Eröffnung und während der Abstimmungspause geboten, zum anderen waren die meisten Teilnehmer tatsächlich im Stande, live zu singen! Ein Lob verdient in diesem Zusammenhang sicherlich der Grieche Sakis Rouvas, der trotz ausgeführter aufwändiger Akrobatik ausreichend Luft hatte, seinen Titel This is our night gesanglich einwandfrei rüberzubringen.
Ausgesprochen akrobatisch ging es dann ja auch beim norwegischen Beitrag zu: „Unser” Alexander Rybak wurde von einer Gruppe Tänzer umrahmt, die einen aus dem Hallingdal stammenden Volkstanz aufführten. Die Tänzer mussten dabei aber nicht singen 😉
Wir haben es ja schon immer gewusst: Der Siegertitel „Fairytale” hatte das Zeug, die unterschiedlichen Musikgeschmäcker Europas zu treffen. Die begehrten 12 Punkte gab es aus Ländern wie Spanien, Deutschland (siehe oben), Israel, Slowenien, Ungarn, Polen und Russland, um nur einige zu nennen. Insgesamt 16 Länder vergaben die Höchstpunktzahl, so dass Alexander am Ende auf 387 Punkte kam — damit ist er der erste Künstler, der mehr als 300 Punkte erzielte.
Und nun sind natürlich auch die Plattenfirmen auf ihn aufmerksam geworden: Alexander soll Verträge für 20 Länder unterschrieben haben.
Enttäuschend fanden wir das Abschneiden Deutschlands, das ja nur 35 Punkte einfahren konnte. Da gab es wirklich Schlechteres zu hören!
Und nun noch ein paar Worte zur Überschrift dieses Artikels: Offenbar handelt es sich dabei um ein Zitat aus einem Pornofilm aus den achtziger Jahren mit der deutschen Hauptdarstellerin Helga Sven, der in Norwegen weitläufig bekannt zu sein scheint. Selbst Norweger, die sonst kein Deutsch sprechen, können zumindest diesen einen Satz! Viele Norweger halten den Namen Helga für typisch deutsch; dabei ist dieser Name nordischen Ursprungs.
Update
Die Begeisterung kennt keine Grenzen — Alexander Rybak ist Norwegens neuer Held! Auch seine ehemalige Schule hat auf seinen Sieg gesetzt und zur 17.-Mai-Feier Fairytale einstudiert. Leicht schräg vielleicht, aber dennoch hörenswert 🙂
Update 2
Die Begeisterung kennt überhaupt keine Grenzen: Das Glockenspiel auf dem Osloer Rathaus wird in dieser Woche jeweils um 12, 16 und 18 Uhr Fairytale interpretieren.