Abstecher nach Prag

Vor zwei Wochen waren wir mit acht weiteren Bierkennern auf Kneipentour kreuz und quer durch die Tschechische Hauptstadt. Gunnar, den wir aus dem Cardinal kennen, war schon rund zwanzig Mal in Prag und kennt sich entsprechend gut aus. Er hat für uns die Reise organisiert und geleitet. Am Sonnabendmorgen ging es um sieben Uhr früh los mit einem Direktflug von Stavanger nach Prag.

U Dobřenských: Mikrobrauerei auf 14 Quadratmetern

U Dobřenských: Mikrobrauerei auf 14 Quadratmetern

Unser Hotel lag recht zentral, günstig gelegen mit U-Bahn und verschiedenen Straßenbahnlinien in unmittelbarer Nähe. Prag hat eine hohe Dichte an Mikrobrauereien, und die traditionellen Industriebiere sind ja bekanntlich auch nicht so schlecht. So besuchten wir an den folgenden Tagen jede Menge verschiedene Kneipen und Brauereien.

Brauereimuseum: Maischebottich mit Rührwerk

Brauereimuseum: Maischebottich mit Rührwerk

Am Montag machten wir hingegen einen Ausflug in den kleinen Ort Kostelec nad Černými lesy, ca. 45 km östlich von Prag. Dort besuchten wir einen traditionellen tschechischen Landgasthof sowie ein Brauereimuseum, wo man seit ein paar Jahren versucht, eine traditionelle Brauerei in Betrieb zu nehmen, allerdings ist hier noch viel Arbeit zu leisten ehe es so weit sein wird.

Tennenmalz: Braugerste keimt auf der Tenne

Tennenmalz: Braugerste keimt auf der Tenne

Weiter ging es nach Kounice, wo wir die Mälzerei Klusáček besichtigten. Brauereien haben wir ja schon einige gesehen, aber eine Mälzerei war etwas Neues für uns, zumal es sich hier um eine traditionelle Tennenmälzerei handelte: Das Getreide wird auf dem Boden ausgebreitet und zum Keimen gebracht — Malz aus Bodenhaltung gewissermaßen. Die Mälzerei Klusáček arbeitet mit der deutschen Mälzerei Weyermann (von denen wir auch so einiges im Keller haben) zusammen, die sich so Zugang zu böhmischen Tennenmalz gesichert hat, denn manche Mikrobrauereien und Heimbrauer fragen solche Malztypen nach.

Na zdravi!

Na zdravi!

Wenn man in einem der teuersten Länder Europas wohnt, hat das den Vorteil, dass es so gut wie überall sonst recht günstig für uns ist. Tschechien ist da keine Ausnahme. Die Preise in den Speisekarten der teuersten Restaurants und Kneipen sahen ähnlich aus wie in Norwegen, nur mit dem feinen Unterschied, dass es sich bei den Preisen um tschechische und nicht norwegische Kronen handelte — der Wert der tschechischen Krone entspricht ungefähr einem Drittel der norwegischen Krone. Für ein Glas hochwertiges Craft-Bier zahlt man teilweise nicht mehr als 45 tschechische Kronen — umgerechnet ca. € 1,70.

Wenn man gerne Bier mag und nichts gegen tschechische Hausmannskost hat, ist Prag und Tschechien also durchaus eine Reise wert!

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